Quiet Quitting: Wenn „Dienst nach Vorschrift“ zum Trend wird
Füße hoch statt Hands-on?
„Quiet Quitting“ – ein Begriff, der in den letzten Jahren immer häufiger in der Arbeitswelt auftaucht. Doch was bedeutet das eigentlich? Anders als eine echte Kündigung bedeutet „Quiet Quitting“ nicht, dass jemand offiziell seinen Job aufgibt. Vielmehr handelt es sich um eine innere Kündigung – einen schleichenden Rückzug aus dem Job, ohne tatsächlich zu gehen. Es ist eine leise Absage an die Hustle-Culture, an ständiges Überperformen und den Druck, sich über die Maßen einzubringen. Doch wie kommt es dazu und was sind die Folgen?
„Quiet Quitting“ definiert:
Der Ausdruck bedeutet, dass Mitarbeitende ihr Engagement auf das absolute Minimum reduzieren. Sie machen keine Stunden, übernehmen keine zusätzlichen Aufgaben und gehen nicht über „Dienst nach Vorschrift“ hinaus. Der Begriff wird oft als eine Art innere Kündigung beschrieben, bei der der Mitarbeitende zwar physisch anwesend, jedoch emotional stark von der Arbeit distanziert sind. Anstatt aktiv nach Lösungen zu suchen oder zur Weiterentwicklung des Unternehmens beizutragen, ziehen sich solche Mitarbeitende zurück und erfüllen nur das, was strikt notwendig ist.
Warum kommt es vermehrt zur "inneren Kündigung“?
Viele Arbeitnehmende haben das Gefühl, dass sie viel geben, aber wenig zurückbekommen – sei es durch fehlende Anerkennung, Überlastung oder mangelnde Entwicklungschancen. Die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben verschwimmen, der Druck steigt, doch echte Wertschätzung bleibt oft aus. „Quiet Quitting“ ist in solchen Fällen kein Zeichen von Faulheit, sondern ein stiller Selbstschutz.
Die Hauptgründe für Motivationsverlust am Arbeitsplatz:
- Mangelnde Wertschätzung – Viel Einsatz, wenig Anerkennung.
- Überlastung & Stress – Wer immer am Limit arbeitet, schaltet irgendwann ab.
- Schlechte Work-Life-Balance – Arbeit frisst das Privatleben auf.
- Keine Perspektiven – Ohne Entwicklungsmöglichkeiten sinkt die Motivation.
- Ernüchterung – Hustlen bringt oft nicht den erhofften Erfolg.
Wie macht sich „Quiet Quitting“ bemerkbar?
Obwohl dieser Prozess eine sehr persönliche Erfahrung ist, gibt es oft sichtbare Anzeichen, die für andere erkennbar sind. Wenn einst sehr motivierte Mitarbeitende sich plötzlich auf das Minimum beschränken, können die Auswirkungen sowohl auf die Arbeitsweise als auch auf das Teamklima sichtbar werden:
- Weniger Eigeninitiative: Mitarbeitende übernehmen keine zusätzlichen Aufgaben, schlagen keine neuen Ideen vor und warten lieber ab, statt selbst Lösungen zu finden.
- Sinkende Produktivität: Aufgaben werden erledigt, aber ohne Enthusiasmus oder das Streben nach Qualität und Innovation.
- Geringere Präsenz im Team: „Quiet Quitter“ beteiligen sich weniger an Teamgesprächen oder Meetings und zeigen weniger Interesse an der Weiterentwicklung des Unternehmens.
- Fehlende Begeisterung: Die Mitarbeitenden zeigen wenig Begeisterung für neue Projekte oder Aufgaben.
- Geringere Beteiligung an der Unternehmenskultur: Wenig Engagement bei Firmenveranstaltungen oder sozialen Aktivitäten im oder mit dem Team.
Die Folgen von „Quiet Quitting“ (für Arbeitnehmende)
Die innere Kündigung mag zunächst nach einem cleveren Selbstschutz klingen – weniger Stress, weniger Verantwortung, keine Überstunden und das ist es in manchen Fällen auch. Jedoch hat dieser „Dienst nach Vorschrift“ nicht nur Vorteile. Hier ein kleiner Überblick, wie sich dieses Arbeitsverhalten auf Arbeitnehmende positiv als auch negativ auswirken kann:
Positive Folgen von „Quiet Quitting“ für Arbeitnehmende:
- Bessere Work-Life-Balance: Durch das Reduzieren von Überstunden und freiwilligem Engagement bleibt mehr Zeit für private Interessen, Familie und Erholung. Für viele bedeutet das eine deutlich bessere Balance zwischen Berufs- und Privatleben, was zu weniger Stress und mehr Zufriedenheit führt.
- Selbstschutz vor Überlastung: Wenn jemand durch ständiges „Hustlen“ und Überperformen an seine Grenzen stößt, kann „Quiet Quitting“ als eine Art Selbstschutzmechanismus wirken. Arbeitnehmende schützen sich vor Burnout, indem sie sich bewusst auf das Wesentliche konzentrieren und nicht mehr über ihre Belastungsgrenzen hinausgehen.
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Vermeidung von toxischen Arbeitsumfeldern: Wenn das Arbeitsumfeld toxisch ist, kann „Quiet Quitting“ eine Möglichkeit sein, sich emotional und mental zu distanzieren, ohne sofort den Job aufgeben zu müssen.
Negative Folgen von „Quiet Quitting“ für Arbeitnehmende:
- Karrierestillstand: Wer sich nur auf das Minimum beschränkt, verpasst wertvolle Chancen zur Weiterentwicklung. Ohne Engagement und Eigeninitiative bleiben Beförderungen oder neue berufliche Möglichkeiten oft aus.
- Weniger Anerkennung: Wer ausschließlich Dienst nach Vorschrift macht, wird selten für besondere Leistungen gelobt. Ohne sichtbares Engagement bleibt man oft unsichtbar – sowohl für Vorgesetzte als auch für Kolleg:innen.
- Innere Unzufriedenheit: Was als Selbstschutz beginnt, kann langfristig zu Frustration führen. Sich bewusst vom Job zu distanzieren, kann das Gefühl verstärken, nicht mehr wirklich dazuzugehören oder keinen Sinn in der eigenen Arbeit zu sehen.
- Höheres Risiko für Jobverlust: In wirtschaftlich schwierigen Zeiten oder bei Umstrukturierungen haben unauffällige Mitarbeitende oft schlechtere Karten. Wer sich nicht aktiv ins Unternehmen einbringt, könnte im Ernstfall schneller von Kündigungen betroffen sein.
Folgen von „Quiet Quitting“ für das Unternehmen:
Auf den ersten Blick mag es so wirken, als würde „Quiet Quitting“ ausschließlich negative Auswirkungen für Unternehmen haben. Wenn Mitarbeitende sich auf das Nötigste beschränken, fehlt oft das Engagement – was zu geringerer Produktivität, weniger Innovation und einer schwächeren Teamdynamik führen kann. Außerdem steigt die Gefahr, dass sich immer mehr Menschen vom Unternehmen entfremden, was nicht nur zu einer höheren Fluktuation führt, sondern auch das Image des Arbeitgebers beschädigen kann.
Doch gibt es auch eine überraschende Kehrseite: Dieser "Trend" kann positive Effekte haben. Indem Mitarbeitende bewusst nur das leisten, was wirklich notwendig ist, gewinnen sie Freiräume, um ihre Work-Life-Balance zu verbessern und sich vor Überlastung zu schützen. Langfristig kann das zu einer stabileren und gesünderen Arbeitsumgebung führen.
Strategien für Unternehmen gegen den Rückzug von Mitarbeitenden
Unternehmen können dem entgegenwirken, indem sie ein Arbeitsumfeld schaffen, in dem sich jeder wirklich gehört und wertgeschätzt fühlt: Regelmäßige Feedbackgespräche helfen, Probleme frühzeitig zu erkennen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.
Auch das Thema Weiterbildung und klare Karriereperspektiven spielt eine wichtige Rolle. Wenn die Chancen auf neue Aufgaben oder Beförderungen sichtbar sind, fühlt man sich eher motiviert, über das Nötigste hinaus aktiv zu werden. Zudem sollten Unternehmen für eine gute Balance zwischen Arbeit und Privatleben sorgen – flexible Arbeitszeiten oder Angebote zur Stressreduktion können Wunder wirken und verhindern, dass die Arbeit zur Dauerbelastung wird.
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