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Produktiver im Homeoffice: Vor- und Nachteile vom „Heimbüro“

Tipps für produktives Arbeiten und eine ausgeglichene Work-Life-Balance

Verkehrschaos, unbequeme Arbeitskleidung und starre Arbeitszeiten adieu – das Homeoffice bietet zweifellos verlockende Vorteile. Spätestens seit der Corona-Pandemie ist das „Arbeiten von daheim“ aus dem Leben vieler Angestellten nicht mehr wegzudenken. Doch wie bei den meisten Dingen im Leben gibt es auch hier eine Kehrseite der Medaille. Wir widmen uns voll und ganz dem Thema Homeoffice und beleuchten nicht nur dessen Vor- & Nachteile, sondern geben auch wertvolle Tipps, wie du auch in der Remote-Arbeit produktiv bleibst und die Grenzen zwischen Privatleben und Arbeit bewahren kannst. Siehe auch: Arbeiten im Homeoffice hat sich etabliert | SN.at

Wie sind die rechtlichen Bestimmungen für Homeoffice in Österreich?

Auch das Homeoffice unterliegt den allgemeinen arbeitsrechtlichen Gesetzen wie Arbeitsruhe, Arbeitszeitgesetz, Arbeitsverfassungsgesetz etc. Darüber hinaus wurden nun im Arbeitsvertragsrecht-Anpassungsgesetz (kurz AVRAG) grundsätzliche Bestimmungen wie die schriftliche Vereinbarung, Kündigung des Homeoffice oder die Bereitstellung digitaler Arbeitsmittel gesetzlich geregelt. Zusätzlich gelten natürlich auch für das Homeoffice die Bestimmungen des Dienstnehmerhaftpflichtgesetzes sowie der geltende Kollektivvertrag. Mehr dazu: Arbeitsrecht (bmaw.gv.at) & Klare Regeln für Homeoffice | Arbeiterkammer

Muss der Arbeitgeber Homeoffice zustimmen?

Homeoffice ist keine Pflicht, weder für Arbeitgeber:innen noch Arbeitnehmer:innen. Grundsätzlich muss dieser Arbeitsform von beiden Parteien schriftlich zugestimmt werden. Hierzu kann diese Mustervorlage der Sozialpartner herangezogen werden. Siehe auch: Recht auf Siesta oder Hitzefrei? Was am Arbeitsplatz gilt | SN.at

Weitere Fragen und Antworten zum Thema Homeoffice: Klare Regeln für Homeoffice | Arbeiterkammer 

Quelle: ©AK Österreich 

Vorteile von Homeoffice:

  • Flexible Arbeitszeiten: Lange Pendelzeiten fallen beim Arbeiten von zu Hause weg, was zu einer Zeitersparnis führen kann. Dadurch kann die Arbeitszeit freier eingeteilt werden und man ist um einiges flexibler.   
     
  • Mehr Fokus: Besonders in Großraumbüros kommt es oft zu größeren und kleineren Ablenkungen und Hintergrundlärm. Außerdem besteht die große Verlockung, seine Wochenendpläne mit den Kolleg:innen zu besprechen, oder sich dem Büroplausch hinzugeben. All diese Störungen fallen im Homeoffice meist weg und man hat mehr Ruhe und Fokus für die zu verrichtende Arbeit. 
     
  • Individuelle Arbeitsumgebung: Ob du im gemütlichen Pyjama auf der Couch arbeiten willst, oder dir ein eigenes Büro ganz nach deinen individuellen Wünschen einrichtest, deine Arbeitsumgebung kannst du ganz in deinem persönlichen Wohlfühlambiente gestalten.  Siehe auch: Homeoffice erfordert neue Grundrisse | SN.at
     
  • Kostenersparnis: Homeoffice spart aber nicht nur Zeit, sondern auch bares Geld. Die Kosten für die Anreise, Bus- & Parktickets, Sprit, Mittagessen in Restaurants etc. fallen weg und sorgen so für grüne Zahlen am Girokonto. 
     
  • Familienzeit: Besonders für Arbeitnehmer:innen mit Familie bietet das Homeoffice eine gute Möglichkeit, mehr Zeit mit den Liebsten zu verbringen. Siehe auch: Gute Eltern sein - wie geht das? Experten geben Tipps | SN.at
     
  • Umweltfreundlichkeit: Weniger Pendelverkehr und Kraftstoffverbrauch und ein verringerter Energieverbrauch im Büro, das Homeoffice ist unumstritten das ressourcenschonendste Arbeitsmodell.  Siehe auch: Office Report 2023: Lieber gemeinsam im Büro | SN.at

Nachteile von Homeoffice: 

  • Wenig soziale Kontakte: Was viele im Homeoffice unterschätzen, ist die fehlende soziale Interaktion mit Kolleg*innen und Vorgesetzten. Der verminderte soziale Kontakt kann das Wohlbefinden und die psychische Gesundheit stark beeinträchtigen. Siehe auch: Remote Work: Gemeinschaft braucht Raum | SN.at
     
  • Berufliche Identität: Da der physische Bezug zum Arbeitsplatz im Homeoffice nur wenig vorhanden ist, gehen oft die Identifikation mit dem Unternehmen und das Teamgefühl verloren. Das kann zu einer verminderten Produktivität führen.
     
  • Trennung von Beruf und Arbeit: Manche Arbeitnehmer:innen haben Probleme damit, klare Grenze zwischen Privatleben und Arbeit zu setzen. Daraus resultieren oft innerer Stress und unnötige Überstunden. Siehe auch: Arbeitszeit: Wie viele Stunden sind genug? | SN.at
     
  • Kommunikationsschwierigkeiten: Ohne die persönliche Kommunikation im Team oder mit Vorgesetzten kommt es häufig zu Missverständnissen, fehlender Zusammenarbeit und ineffektiver Teamarbeit.
     
  • Sicherheitsrisiken: Der Datenschutz und der Schutz kritische Unternehmensdaten können beim Arbeiten von zu Hause schwerer gewährleistet werden.
     
  • Technische Probleme: Verbindungs- und Technologieprobleme passieren im Homeoffice häufiger, da in den meisten Fällen keine große IT-Technologie eingerichtet ist. Dies kann wertvolle Arbeitszeit fressen und vor allem zu Frust führen.   

Homeoffice Ja oder Nein? Unser Fazit:

Von zu Hause zu arbeiten bringt zweifellos viele Vorteile mit sich, ist aber nicht für jedermann geeignet. Für einige Menschen ist das Homeoffice perfekt, um eine harmonierende Balance zwischen Arbeit, Leben und Familie zu schaffen. Andere hingegen brauchen das lebendige Umfeld und die zwischenmenschliche Interaktion im Büro, um arbeitstechnisch und psychisch aufzuleben. Ob das Homeoffice für dich eine Ent- oder Belastung ist, hängt ganz von deinem Typ ab. Wäge die Vor- und Nachteile sorgfältig ab und reflektiere deine Persönlichkeit, um festzustellen, ob diese Arbeitsform für dich geeignet ist. Siehe auch: 10 Trends in der Österreichischen Arbeitswelt (sn.at)

Effizient arbeiten im Homeoffice: Tipps für mehr Produktivität

Effizienz und Produktivität sind für viele im Homeoffice besonders wichtig, das ist aber gar nicht so einfach, wie es im ersten Moment klingt. Wir haben aber ein paar unverzichtbare Tipps gesammelt, die dir dabei helfen, das Beste aus deiner Arbeitszeit herauszuholen.

  1. Arbeitsplan festlegen: Damit im Homeoffice klare Grenzen zwischen Freizeit und Arbeitszeit gezogen werden, empfehlen wir einen festen Arbeitsplan. In diesem solltest du dir aber nicht nur feste Arbeitszeiten, aktuelle Projekte und anfallende To-do‘s eintragen, sondern auch deinen Feierabend fix terminieren.
     
  2. Arbeitsumgebung einreichten: Gemütlich auf der Couch oder gar im Bett arbeiten? So stellen sich viele von uns das Leben im Homeoffice vor. Doch für die Produktivität und vor allem für die Gesundheit (Rücken und Gelenke) ist diese Art des Arbeitens nicht empfehlenswert. Am besten schaffst du dir einen eigenen kleinen Arbeitsbereich mit Schreibtisch und einem gemütlichen Bürosessel. Außerdem sollten alle erforderlichen Arbeitsmittel griffbereit sein. Siehe auch: Krafttraining - starke Muskeln für den Rücken | SN.at
     
  3. Hintergrundmusik: Vielen Menschen fällt es schwer, sich in absoluter Stille zu konzentrieren. Beim Arbeiten zu Hause fehlt die gewohnte Geräuschkulisse aus Tastentippen, Telefonaten und den Gesprächen von Kolleg*innen. Um dem entgegenzuwirken kannst du stattdessen eine eigene „Arbeitsplaylist“ erstellen, mit Musik, die dich nicht ablenkt. Auf YouTube oder Spotify gibt es sogar eigene „Productivity-Playlists“, die gezielt deine Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit fördern.
     
  4. Pausen machen: Beim Arbeiten im Büro fällt es meistens nicht schwer, regelmäßig kleine Pausen zu machen. Sei es der 10.00 Uhr Kaffee oder der Plausch mit dem/der Lieblingskolleg*in. Zu Hause ist das mit den Pausen deutlich schwerer. Erholungsphasen sind aber sehr wichtig, um produktiv zu bleiben und den Geist zu erfrischen. Es empfiehlt sich, regelmäßig aufzustehen oder einen kleinen Spaziergang an der frischen Luft zu machen. Siehe auch: 15 effektive Stressbewältigungsmethoden am Arbeitsplatz (sn.at)
     
  5. Richtige Kommunikation: Auch wenn du nicht direkt im Büro sitzt, ist es wichtig, regelmäßigen Kontakt zu deinen Arbeitskolleg*innen oder Führungskräften zu halten. Am besten planst du Termine für Telefonate und Videokonferenzen fix ein, um immer „up to date“ zu bleiben. Siehe auch: Chefs haben großen Einfluss auf die mentale Gesundheit | SN.at
     
  6. Ziele setzen: Wenn du dir klare Ziele und Meilensteine für deine Arbeit setzt, ist die Wahrscheinlichkeit um einiges höher, dass du diese auch erreichst. Sie helfen, deinen Fokus auf das Wesentliche zu richten und minimieren Ablenkungen und unnötige Arbeiten.
     
  7. Störungen abwenden: Suche dir einen Raum, in dem du ungestört arbeiten kannst und kommuniziere deinen Mitbewohner:innen oder deiner Familie ganz klar, in welchen Zeiten du nicht gestört werden darfst.
     
  8. Feedback einholen: Damit du immer weißt, wo du arbeitstechnisch stehst, ist es zielführend, regelmäßiges Feedback von deinen Vorgesetzten einzuholen. So kannst du deine Leistungen selbst überprüfen und verbessern.
     
  9. Selbstpflege betreiben: Auch wenn die Jogginghose sehr bequem ist und du dir viel Zeit im Bad ersparst: deine Produktivität steigt, wenn du dich trotz Homeoffice in anständige Arbeitskleidung wirfst und dich etwas „zurechtmachst“. So wechselt dein Gehirn schon in den Arbeitsmodus, bevor du den Rechner hochgefahren hast. Tipp: Außerdem vermeidest du so ein böses Erwachen, wenn dich der/die Vorgesetzte ganz plötzlich per Videocall kontaktiert.

Titelfoto: ©benzoix on Freepik

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