Imposter-Syndrom: Vom ständigen Gefühl ein „Hochstapler“ zu sein
Praktische Tipps zur Überwindung von Perfektionismus und Unsicherheit im Job
Selbstzweifel kennt wirklich jeder, besonders in der Arbeitswelt. Doch für eine gar nicht so kleine Gruppe an Menschen nehmen diese Zweifel eine besonders intensive Form an: Diese extreme Form von Selbsthinterfragung wird als Imposter-Syndrom oder Hochstapler-Syndrom bezeichnet.
Gedanken wie „Ich bin nicht so gut, wie alle denken“ oder „Die anderen werden bald herausfinden, dass ich ein Versager bin“ stehen für Imposter-Syndrom-Betroffene an der Tagesordnung. Wirst du auch öfter von solchen Gedanken geplagt, oder kennst du jemanden, auf den diese Beschreibung zutrifft? Wenn ja, erfährst du in diesem Beitrag:
- Was das Imposter-Syndrom genau ist
- Wann das Imposter-Syndrom auftritt
- Welche Personengruppen besonders anfällig für das Imposter-Syndrom sind
-
Wie du herausfindest, ob auch du unter dem Imposter-Syndrom leidest
- Wie sich das Imposter-Syndrom auf das Leben und die Arbeit von Betroffenen auswirkt
- & welche Strategien dir helfen können, mit dem Imposter-Syndrom umzugehen
Was ist das Imposter-Syndrom?
Das Imposter-Syndrom ist ein psychologisches Phänomen, bei dem Menschen an ihren eigenen Fähigkeiten und Erfolgen extrem zweifeln und glauben, dass sie diese nicht wirklich verdient haben. Trotz objektiver Beweise für ihre Kompetenz und Leistung sind diese Personen davon überzeugt, dass sie bald als Hochstapler „entlarvt“ werden – dass ihre vermeintlichen Erfolge nur eine Frage des Glücks waren oder dass sie nur durch äußere Umstände dort hingekommen sind, wo sie jetzt sind.
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Wann tritt das Imposter-Syndrom am häufigsten auf?
Diese Art von Selbstabwertung kann in jedem Lebensbereich auftreten, besonders häufig ist sie aber im Berufsleben, in der Ausbildung oder bei großen Lebensübergängen zu finden.
Welche Personengruppen sind besonders anfällig für das Imposter-Syndrom?
Menschen in allen Lebenslagen und aus allen sozialen Schichten, eines jeden Geschlechts und jeden Alters können vom Imposter-Syndrom betroffen sein. Es gibt jedoch bestimmte Persönlichkeitstypen und Personengruppen, die häufiger darunter leiden. Hier ein paar Beispiele:
- Perfektionisten: Personen, die hohe Ansprüche an sich selbst stellen und stets das Gefühl haben, nicht genug zu leisten oder nicht gut genug zu sein. Mehr lesen: Umfrage: Junge Arbeitnehmer leiden häufiger an Depression | SN.at
- Erfolgreiche Fachleute: Menschen, die sehr schnell große berufliche Erfolge erzielt haben und von außen als „extrem erfolgreich“ wahrgenommen werden.
- Minoritäten: Personen, die sich in einem Umfeld befinden, in dem sie in der Minderheit sind oder sich nicht vollständig akzeptiert fühlen.
- „Frische“ Führungskräfte: Personen, die eine neue Rolle oder Position übernommen haben, können sich unsicher fühlen, ob sie den Anforderungen gerecht werden. Mehr lesen: Führungspersonen: "An der Spitze steht oft ein Psychopath" | SN.at
- Menschen in kreativen Berufen: Kreative Arbeiten werden oft subjektiv beurteilt. Was für den einen als herausragend gilt, kann für den anderen weniger beeindruckend sein. Diese Unsicherheit über die objektive Qualität ihrer Arbeit kann zu Selbstzweifeln führen.
Leide ich am Imposter-Syndrom?
Hier sind einige Fragen, die dir helfen könnten, herauszufinden, ob du am Imposter-Syndrom leidest:
- Zweifelst du oft an deinen eigenen Fähigkeiten, obwohl du bereits Erfolge erzielt hast?
- Hast du Angst davor, dass andere dich als inkompetent entlarven könnten?
- Glaubst du, dass dein Erfolg nur durch Glück oder äußere Umstände zustande kam und nicht durch deine eigene Leistung?
- Fühlst du dich oft wie ein „Betrüger“ in deinem beruflichen Umfeld, obwohl du gut vorbereitet und qualifiziert bist?
- Vergleichst du dich häufig mit anderen und stellst fest, dass du dich als weniger kompetent empfindest?
- Hast du das Gefühl, dass du ständig zusätzliche Anstrengungen unternehmen musst, um gut in deiner Arbeit zu sein?
- Hast du Schwierigkeiten, Lob und Anerkennung anzunehmen und erkennst du deine Erfolge nicht als echte Leistungen an?
Diese Fragen können helfen, eigene Gedanken und Gefühle zu reflektieren und besser zu verstehen, ob das Imposter-Syndrom ein Thema für dich sein könnte. Wenn du auf mehrere bzw. die meisten dieser Fragen mit „Ja“ geantwortet hast, könntest du am Imposter-Syndrom leiden.
Wie sich das Imposter-Syndrom auf das Leben von Betroffenen auswirken kann:
Das Imposter-Syndrom kann erhebliche Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen haben, sowohl privat als auch beruflich. Privat führt es oft zu einem niedrigen Selbstwertgefühl, Beziehungsproblemen und der Vermeidung sozialer Situationen. Beruflich kann es zu übermäßigem Leistungsdruck, Vermeidung von Herausforderungen, Schwierigkeiten bei der Selbstwertung und erhöhter Angst vor Kritik führen. Insgesamt beeinträchtigt es das Selbstvertrauen und die Karriereentwicklung, da Betroffene ihre Erfolge nicht als ihre eigenen anerkennen und sich ständig mit anderen vergleichen.
Praktische Tipps zur Bekämpfung des Imposter-Syndroms
- Selbstreflexion und Anerkennung deiner Erfolge: Es ist wichtig, deine Erfolge zu erkennen und anzuerkennen. Schreibe auf, welche Herausforderungen du bisher in deinem Leben (egal ob beruflich oder privat) gemeistert und welche positiven Rückmeldungen du erhalten hast. Dies hilft dir, ein realistisches Bild deiner Fähigkeiten zu entwickeln. Führe dir diese Erfolge täglich vor Augen. Mehr lesen: Hilft der Glaube bei der Heilung? | SN.at
- Setze realistische Ziele: Große Ziele können überwältigend wirken. Teile sie in kleinere, erreichbare Schritte auf. Dies kann dir helfen, Fortschritte zu sehen und das Gefühl von Überforderung zu reduzieren. Mehr lesen: Was ist Busy-Work: Die unsichtbare Gefahr am Arbeitsplatz (sn.at)
- Positive Selbstgespräche: Achte darauf, wie du mit dir selbst sprichst. Versuche bewusst, negative Gedanken durch positive, bestärkende Aussagen zu ersetzen. Zum Beispiel anstelle von „Ich habe nur Glück gehabt“ könntest du denken: „Ich habe hart gearbeitet und es verdient, hier zu sein.“ Mehr lesen: Durchatmen, in die innere Mitte finden | SN.at
- Feedback einholen: Hole dir regelmäßig Feedback von Kollegen, Vorgesetzten oder Mentoren. Ehrliche Rückmeldungen helfen dir, ein objektives Bild deiner Leistungen zu erhalten und deine Selbstwahrnehmung zu korrigieren. Mehr lesen: Mitarbeitergespräche richtig führen (sn.at)
- Sprich darüber: Teile deine Gefühle und Zweifel mit jemandem, dem du vertraust. Oft kann es eine große Erleichterung sein, sich die Gedanken von der Seele zu reden und zu erfahren, dass andere ähnliche Gefühle haben.
- Akzeptiere, dass Perfektion unerreichbar ist: Niemand ist perfekt, und das ist in Ordnung. Akzeptiere, dass Fehler und Unvollkommenheiten Teil des Lernprozesses sind. Sie machen dich nicht weniger fähig oder kompetent. Mehr lesen: "Frauen, zeigt eure Erfolge!" - Expertentipps für Frauen im Berufsleben | Karriere SN
- Such dir professionelle Hilfe: Wenn das Imposter-Syndrom deine Lebensqualität stark beeinträchtigt, kann es hilfreich sein, professionelle Hilfe aufzusuchen. Therapeut/-innen oder Psycholog/-innen können dir helfen, tiefere Ursachen zu erforschen und geeignete Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Mehr lesen: Wie Psychotherapie das Leben verändert | SN.at
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Titelfoto ©SN/Dall.E (KI)/Kocher
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