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10 Mythen über die österreichische Pension

Das österreichische Pensionssystem im Faktencheck

Die Pension – ein Thema, das fast alle Menschen beschäftigt. Ein Thema, das die Nation spaltet. Ein Thema, das uns früher oder später alle betrifft. Zahlreiche Mythen ranken sich rund um das österreichische Pensionssystem, diese stimmen aber oftmals nicht mit der Realität überein. Lass uns mit einigen dieser Mythen aufräumen und die Fakten betrachten.

Das österreichische Pensionssystem im Überblick

First things first – bevor wir uns dem „Volksglauben“ rund um die Pension widmen, müssen wir erst das Gesamtkonzept des österreichischen Pensionssystems  verstehen. Eine Kombination aus privater, staatlicher und betrieblicher Vorsorge, das ist das große Ziel des Systems und auf diesen drei Säulen ist es aufgebaut. Es wird empfohlen, dass Menschen aktiv an ihrer Altersvorsorge arbeiten und auch private Maßnahmen ergreifen, um ihren gewünschten Lebensstandard im Alter zu gewährleisten. Siehe auch:  Wer das Pensionssystem schätzt, reformiert es | SN.at   oder Das Pensionssystem in Österreich.pdf

  1. Staatliche Pension: Die staatliche Pension, die von der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) verwaltet wird, ist die erste Säule. Während des Arbeitslebens leisten Arbeitnehmer:innen Pflichtbeiträge an die Pensionskasse. Die Höhe der staatlichen Pension hängt von diesen Beiträgen und anderen Faktoren (beitragspflichtiges Einkommen, Anzahl der erworbenen Versicherungsmonate, Alter des Pensionsbeginn) ab.
  2. Betriebliche Vorsorge: Die zweite Säule umfasst die betriebliche Vorsorge, bei der Arbeitgeber:innen ihren Mitarbeitenden zusätzlich zu den staatlichen Pensionsleistungen eine Altersvorsorge bieten können. (Betriebspensionen, betriebliche Vorsorgeleistungen)
  3. Privatvorsorge: Die private Vorsorge ist die dritte Säule und kann von jedem Bürger individuell gestaltet werden. (private Pensionsversicherungen, Sparpläne oder andere Arten von Investitionen)

Mythos 1: Die Pension reicht immer aus, um den eigenen Lebensstandard zu halten
Die Realität ist, dass die staatliche Pension häufig nicht ausreicht, um den Lebensstandard im Alter zu halten. Viele Menschen müssen aufgrund individueller Faktoren wie Gehaltshöhe, Beitragsjahren und persönlichen Ausgaben zusätzlich vorsorgen, um in der Zukunft finanziell abgesichert zu sein. Siehe auch: Ab in die Pension? | SN.at

Mythos 2: Die Höhe der Pension kann nicht geändert werden
Die Höhe der Pension kann sich im Laufe der Zeit ändern. Die Zahlungen können durch Reformen des Rentensystems, Änderungen der Lebenserwartung und andere wirtschaftliche Faktoren beeinflusst werden. Es ist wichtig, dass du dich über aktuelle Ereignisse auf dem Laufenden hältst. Siehe auch: Wie viel Pension bekomme ich? | Karriere SN

Mythos 3: Die Rentenplanung beginnt erst kurz vor dem Ruhestand
Für eine erfolgreiche Altersvorsorge ist eine langfristige Planung erforderlich. Je früher du mit dem Sparen oder Investieren beginnst, desto besser. Durch eine frühzeitige Planung kannst du den Zinseszinseffekt nutzen und eine solide finanzielle Basis für den Ruhestand aufbauen.

Mythos 4: Die staatliche Pension ist sicher
Die staatliche Pension ist zwar ein wichtiger Bestandteil des österreichischen Pensionssystems, ihre Höhe und Stabilität sind jedoch von einer Vielzahl von Faktoren abhängig (Inflation, wirtschaftliche Bedingungen, Beitragsjahre, Beitragsgrundlage, Durchschnittseinkommen, Pensionsantrittsalter etc.). Private Vorsorgemaßnahmen sind daher fast unumgänglich, um individuelle Bedürfnisse zu erfüllen.

Mythos 5: Teilzeitarbeit hat keine Auswirkungen auf deine Pension
Teilzeitarbeit kann die Höhe deiner späteren Pension verringern, weil die Beitragsgrundlage geringer ist. Es ist wichtig, die langfristigen Auswirkungen von Teilzeitarbeit auf die finanzielle Sicherheit im Alter zu bedenken und gegebenenfalls zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Siehe auch: Arbeitsminister Kocher im Interview: "Es werden viele Frauen länger auf dem Arbeitsmarkt bleiben" | SN.at oder Vor- und Nachteile eines Teilzeitjobs | Karriere SN

Mythos 6: Nur ältere Menschen müssen sich jetzt mit der Pension beschäftigen
Menschen jeden Alters sind von der Altersvorsorge betroffen. Mit einer frühzeitigen Planung können individuelle finanzielle Ziele erreicht und ein komfortabler Ruhestand gesichert werden. Es ist nie zu früh, mit der Planung für den eigenen Ruhestand zu beginnen. Siehe auch: Fragen wir doch ältere Frauen, was diese über ihre Pensionen denken | SN.at

Mythos 7: Junge Österreicherinnen und Österreicher werden später ohnehin keine Pension erhalten
Dies ist ein weit verbreiteter Irrglaube, der auf der Annahme beruht, dass das Pensionssystem nicht nachhaltig sein könnte oder dass sich die Bedingungen so drastisch ändern könnten, dass die jüngere Generation leer ausgehen würde. Es ist wichtig zu betonen, dass sich das österreichische Pensionssystem an die sich ändernden demografischen und wirtschaftlichen Gegebenheiten anpasst. Die Realität ist, dass die heutige Jugend Anspruch auf eine Pension haben kann, wenn auch unter anderen Bedingungen als die derzeitige ältere Generation. Die Sicherung einer Pension erfordert jedoch ein proaktives Vorgehen und eine frühzeitige finanzielle Planung seitens der jüngeren Generationen. Siehe auch: Pensionen: Wie die Jungen draufzahlen | SN.at

  • Eine frühzeitige Planung ist unerlässlich: Jede Generation steht vor anderen Herausforderungen. Junge Menschen sollten sich heute bewusst sein, dass eine frühzeitige Planung des Ruhestands entscheidend für die Sicherung ihrer finanziellen Zukunft ist.
  • Private Vorsorge ist wichtig: Neben der staatlichen Pension ist eine private Vorsorge empfehlenswert. Investitionen, private Rentenversicherungen und andere Finanzinstrumente können dazu beitragen, die finanzielle Sicherheit im Ruhestand zu verbessern.
  • Bildung und Informationsaustausch: Die Jugend von heute hat einen noch nie dagewesenen Zugang zu Informationen. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass sich der Einzelne aktiv über das Rentensystem informiert, sich an der finanziellen Bildung beteiligt und bei Bedarf qualifizierten Rat einholt.

Mythos 8: Pensionsansprüche können nicht vererbt werden
Manche Menschen glauben fälschlicherweise, dass Ansprüche auf ihre eigene Rente nach dem Tod nicht auf Familienmitglieder übertragen werden können. Tatsächlich können bestimmte Bestimmungen zur Hinterbliebenenrente Witwen, Witwer und Waisen unterstützen. Siehe auch: Hinterbliebenen-Pensionen (sozialministerium.at)

Mythos 9: Pensionsbeiträge sind Geldverschwendung
„Wenn ich mein Pensionsalter nicht erreiche, ist mein Geld verloren“ – das glauben viele Menschen. In Wahrheit werden diese Beiträge zur Unterstützung des gesamten Pensionsystems und derjenigen, die Pensionsleistungen erhalten, verwendet.

Mythos 10: Die Pensionsversicherungsanstalt (PVA) regelt alles
Die Pensionsversicherungsanstalt (PVA) stellt Informationen zur Verfügung, die uns bei der Planung und Entscheidung über unsere Pensionsvorsorge unterstützen. Dass sich die PVA aber automatisch um sämtliche Pensionsangelegenheiten kümmert, ist ein Trugschluss. Die Verantwortung über seine eigene Pension liegt bei jedem Einzelnen. Pensionsversicherungsanstalt (pv.at)

Glaube nicht an Mythen, sondern plane deine Pension klug

Das österreichische Pensionssystem ist vielseitiger und komplizierter als man denkt und darum ist es umso wichtiger, sich regelmäßig darüber zu informieren. Für eine stabile Altersvorsorge sind eine sorgfältige Planung, frühzeitiges Handeln und eine regelmäßige Überprüfung der eigenen finanziellen Situation unerlässlich. Informiere dich aktiv über aktuelle Entwicklungen im Pensionssystem und lasse dich bei Bedarf von Experten beraten. Nur so steht einem sicheren und entspannten Ruhestand nichts im Wege. 

 

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