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Sieben Tipps für den Weg in die Selbstständigkeit

Der Schritt in die Selbstständigkeit ist meist mit einem hohen Risiko verbunden. Mit diesen sieben Tipps sollte der Start jedoch gelingen. Viel Glück!

Der Schritt in die Selbstständigkeit sollte sorgfältig durchdacht und geplant sein.
Der Schritt in die Selbstständigkeit sollte sorgfältig durchdacht und geplant sein.

Tipp 1: Lassen Sie sich frühzeitig beraten

Gute Vorbereitung ist Voraussetzung für erfolgreiches Gründen. Das Gründerservice der Wirtschaftskammer Salzburg beispielsweise begleitet jährlich mehr als 1700 Menschen auf dem Weg in die Selbstständigkeit, das sind mehr als zwei Drittel der Neugründungen im Bundesland. Die Beratung ist kostenlos, unverbindlich und soll Wegweiser sein für das weitere Vorgehen zur Selbstständigkeit. Dabei wird die Geschäftsidee analysiert und auf ihre rechtlichen und betriebswirtschaftlichen Aspekte heruntergebrochen. Nehmen Sie sich genügend Zeit, sämtliche Informationen einzuholen und darauf basierend Maßnahmen zur Umsetzung zu setzen.

Tipp 2: Informieren Sie sich über die Rechtslage

Geschäftsideen können beispielsweise an gewerberechtlichen Rahmenbedingungen scheitern. Klären Sie daher ab, ob eine und insbesondere welche Gewerbeberechtigung für die von Ihnen geplante Tätigkeit notwendig ist. Bei sogenannten reglementierten Gewerben ist ein Befähigungsnachweis
zu erbringen, der in der Regel sowohl fachliche als auch kaufmännische Komponenten enthält, sprich: Ausbildung und Praxiszeiten können Voraussetzung für die Gewerbeanmeldung sein. Setzen Sie sich auch mit der Frage auseinander,
ob sie tatsächlich selbstständig sind. Für eine selbstständige, also auf Werkvertrag basierende Tätigkeit müssen unter anderem folgende Kriterien gegeben sein: größere Anzahl an Auftraggebern, freie Einteilung der Arbeitszeit, freie Bestimmung des Werklohns, Verwendung eigener Betriebsmittel.

Tipp 3: Klären Sie die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit im Gründerteam

Sie starten in die Selbstständigkeit allein oder mit Partner? Der Großteil aller Neugründungen findet allein statt. Vorteile einer Gesellschaftsgründung mit Partner liegen im gegenseitigen Ergänzen in Wissen und Erfahrung, in der leichteren Kapitalaufbringung und in der besseren Arbeitseinteilung. Nachteile liegen in möglichen negativen gruppendynamischen Effekten oder der notwendigen Tragfähigkeit des Projekts für mehrere Gesellschafter. In diesem Zusammenhang ist die Wahl der richtigen Rechtsform entscheidend. Diese sollte den Bedürfnissen der Gesellschafter, dem Risiko und Volumen des Projekts entsprechen. So gibt es für jede Situation die richtige Rechtsform. Treffen Sie die Entscheidung immer unter Rücksprache mit Experten.

Tipp 4: Informieren Sie sich über die Kosten

Eine realistische Planung der Finanzen ist entscheidend für die Frage, ob Gründungsprojekte tatsächlich umgesetzt werden. Verwenden Sie dazu den Mindestumsatzrechner des Gründerservice und fragen Sie gleich nach Fördermöglichkeiten. Abhängig von Ihrer jeweiligen Situation kommen Zuschüsse, Haftungsübernahmen oder geförderte Kredite infrage.

Tipp 5: Wählen Sie einen geeigneten Unternehmensstandort

Abhängig von Art und Umfang der geplanten Tätigkeit sind die Anforderungen an den Standort unterschiedlich. Rund die Hälfte aller Gründungen startet mit dem Wohnsitz als Standort. Dies hat den Vorteil, besonders kosteneffizient zu sein. Der Nachteil besteht jedoch darin, dass eine saubere Trennung von Beruf und Familie nicht stattfindet. Auch fehlt oft zu Hause der kreative Austausch mit anderen. Alternativen dazu wären gemeinsam genutzte Büroräumlichkeiten im Sinne von Coworking Spaces. Bedenken Sie auch, dass bestimmte Arbeiten am Wohnsitz gar nicht ausgeübt werden dürfen.

Tipp 6: Bauen Sie sich ein Netzwerk auf

Mehr als 90 Prozent der Ein-Personen-Unternehmen bekommen ihre Aufträge über gegenseitige Weiterempfehlungen und somit Netzwerke. Sie können gar nicht früh genug damit beginnen, sich in Netzwerken zu positionieren, gehen Sie offen auf Menschen zu. In den Workshops und den zwei Mal jährlich stattfindenden Gründertrainings des Gründerservice wird besonderer Wert auf die Vernetzung der Teilnehmer untereinander gelegt. Darüber hinaus stellt die Wirtschaftskammer Salzburg mit der Jungen Wirtschaft ein dynamisches Netzwerk für junge Selbstständige zur Verfügung. Gründerinnen nutzen zusätzlich das Netzwerk von Frau in der Wirtschaft.

Tipp 7: Sie sollten über Branchenerfahrung und kaufmännische Kenntnisse verfügen

Der Mangel an genannten Kriterien ist ein wesentlicher Grund für das Scheitern von Unternehmensgründern. Um in die Selbstständigkeit einsteigen zu können, sollten Sie bereits Branchenerfahrung gesammelt haben - durch Praxiszeiten oder Aus- und Weiterbildungen. Selbiges gilt für kaufmännische Kenntnisse. Sie sollten zu jedem Zeitpunkt den aktuellen Stand Ihres Unternehmens kennen. Auch wenn gewerberechtliche Rahmenbedingungen einen Befähigungsnachweis nicht vorsehen, geben Ihnen diese die notwendige Sicherheit für Ihre Selbstständigkeit.

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