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Konflikte lösen: Streit unter den Arbeitskollegen

Arbeitskollegen können den Tag versüßen, oder die Nerven stark strapazieren. Wie man Konflikte im Team erfolgreich lösen kann und welche Maßnahmen einen wertvollen Beitrag zu einem harmonischen Arbeitsklima leisten, erfahren Sie hier.

Konflikte am Arbeitsplatz können sich negativ auf unsere Gesundheit auswirken. Oft hilft ein klärendes Gespräch, um den Streit zwischen Kollegen bzw. im gesamten Team zu klären.
Konflikte am Arbeitsplatz können sich negativ auf unsere Gesundheit auswirken. Oft hilft ein klärendes Gespräch, um den Streit zwischen Kollegen bzw. im gesamten Team zu klären.

Streit macht krank. Konflikte beeinträchtigen nicht nur unser psychisches Wohlbefinden, sie wirken sich auch negativ auf unsere Gesundheit aus. Stress kann den Bluthochdruck langfristig steigern und dies erhöht u.a. die Wahrscheinlichkeit von Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Das Team

Überall wo Menschen aufeinandertreffen, ist Streitpotenzial vorhanden. Vor allem am Arbeitsplatz, wo viele unterschiedliche Charaktere zusammenarbeiten, können schon kleine Unstimmigkeiten zu einer Explosion führen. Am Arbeitsplatz kommen extreme Züge zum Vorschein. So trifft der Nörgler, auf den Einmischer, auf den Karrieretypen der immer am Chef hängt und auf den faulen Kollegen, der von allen nur mitgezogen wird.

Doch wo liegen die Gefahrenquellen und worüber wird am Arbeitsplatz am meisten gestritten?


• Fehlzeiten: Oft gibt es den einen Kollegen, der sich in stressigen Zeiten oder wenn die Temperaturen optimal für einen Badeausflug sind, krank meldet. Die Arbeit muss dann vom Rest übernommen werden und dies führt zu Missmut im Team.


• Schleimen: Der eine Kollege, der dicht an den Fersen des Chefs hängt und sich bei jeder Gelegenheit einmischt. Die Kollegen vermeiden es, frei vor ihm zu sprechen, da alles direkt in die Chefetage weitergeleitet wird. Wenn dieser Kollege dann auch noch eine Gehaltserhöhung oder eine bessere Stelle bekommt, dann kippt die Stimmung im gesamten Team.


• Unruhe stiften: Wer von einem Kollegen zum anderen spaziert und Unwahrheiten oder Halbwahrheiten vom Rest des Teams verbreitet, gießt ordentlich Öl ins Feuer. Auch wenn der Unruhestifter bereits bekannt ist, macht seine Art das gemeinsame Zusammensein zu einer Qual.


• Kommunikation: Oft sind Missverständnisse Auslöser eines Streits unter den Kollegen. Auch direkte Schuldzuweisungen und eine unüberlegte Wortwahl tragen nicht positiv zur allgemeinen Stimmung bei.


• Gehalt und Beförderungen: Auch wenn man insgeheim weiß, dass die Beförderung wohlverdient ist, gönnen es einige dem Kollegen gar nicht. Vor allem wenn alles relativ undurchsichtig über die Bühne gegangen ist. Schnell werden Vermutungen laut und machen die Runde. Der Vergleich von Gehältern birgt genauso Streitpotenzial und trägt zu einer unbequemen Atmosphäre bei.

Dies sind nur einige Gefahrenquellen, doch die Arbeitswelt birgt noch viele weitere explosive Gesprächsthemen. Der Auslöser eines Konfliktes kann durch einfache Kommunikation entstehen, es kann sich jedoch auch um einen Machtkonflikt oder Rollenkonflikt handeln. Um welche Art des Konflikts es sich auch handelt, es beschäftigt meist das gesamte Team. Wenn unter den Kollegen eine schlechte Stimmung herrscht bzw. diese sich womöglich im Laufe der Zeit zunehmend verschlimmert, dann hat dies einen gravierenden Einfluss auf die Arbeitsleistung, den Zusammenhalt und die Motivation.

Tipps fürs Streiten

• Formulierung: Damit aus einer Mücke kein Elefant wird, achten Sie auf die Wortwahl. Vermeiden Sie aggressive Ausdrücke und formulieren Sie Ihr Anliegen höflich aber bestimmt. Statt "Hör auf dich wie ein Schleimer zu benehmen", könnten Sie sagen "Ist dir aufgefallen, dass du dich in der Nähe des Chefs stark veränderst?"


• Wertschätzung: Auch wenn es manchmal schwer fällt, zeigen Sie auch den Horror-Kollegen dass Sie diese wertschätzen, doch z.B. ein bisschen mehr Unterstützung erwarten würden. Machen Sie konkrete Vorschläge und einigen Sie sich auf eine Deadline. Zwar fühlt es sich so an, als ob man den Kollegen bei der Hand nehmen würde wie ein Schulkind, doch wenn ein paar nette Worte am Ende den gewünschten Erfolg bringen, dann ist es den "Aufwand" wert.


• Zuhören: Wenn Sie inmitten einer Diskussion stehen, hören Sie Ihrem gegenüber zu und reagieren Sie auf etwaige Vorwürfe, auch wenn diese unbegründet sind. Zeigen Sie Stärke und lassen Sie Ihren Gesprächspartner ausreden. Durch diese Art nehmen Sie dem Streitgespräch den Wind unter den Flügeln.

Konflikte lösen - Das Konfliktgespräch

Wenn der Streit bereits ausgebrochen ist, muss das Team einen Weg finden, mit diesem umzugehen und einen Weg aus der Misere zu finden. Viele Führungskräfte erfahren erst bei einem Mitarbeitergespäch über etwaige Konflikte im Team. Am besten findet man dann gemeinsam eine Lösung sowie Präventionsmaßnahmen für weitere Konflikte mit ähnlicher Herkunft.


1. Warten Sie ab, bis die Wut bei Ihnen und Ihrem Streitpartner bzw. beim gesamten Team verflogen ist. Wenn Sie einen klaren Kopf haben, können Sie zu einem klärenden Gespräch bitten. Wenn das gesamte Team involviert ist, muss der Vorgesetzte das Gespräch ansetzen und leiten.


2. Wenn die Atmosphäre passt, klären Sie gemeinsam ab, wie das Gespräch ablaufen soll und stellen Sie sicher, dass Sie gemeinsam auf ein Ziel hinarbeiten. Es ist sinnlos wenn eine Partei zu einer Lösung kommen möchte, die Andere jedoch noch am Auslöser des Streits hängt und ein vorankommen blockiert.


3. Lassen Sie alle Parteien zu Wort kommen. Jeder soll seine Sicht schildern können ohne ein Feedback vom Rest zu bekommen. In diesem Schritt werden Augen geöffnet und es fällt leichter, sich in die Position des Anderen zu versetzen.


4. Die Probleme liegen jetzt offen auf dem Tisch. Gehen Sie diese Schritt für Schritt an und suchen Sie nach Lösungen, die für alle umsetzbar und akzeptabel sind. Alle Gesprächsparteien müssen an einem Strang ziehen.


5. Am Ende des Konfliktgesprächs werden die Lösungen und Maßnahmen wiederholt und alle involvierten Parteien sollen mit einem guten Gefühl das Gespräch verlassen.


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