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Mit weniger Fleiß an die Spitze: 5 Karrieretipps für Frauen

Im internationalen Vergleich sind Frauen in Österreich in der Chefetage immer noch selten vertreten. Auch die vieldiskutierte Lohnlücke ist aktuell noch immer hoch. Frauen verdienen laut Statistik Austria je Stunde rund ein Fünftel weniger als Männer. Doch was bringt Frauen in die Chefetage? Mehr Selbstvermarktung, mehr netzwerken, stärker kommunizieren!

Seit 2018 sieht Österreich eine verbindliche Frauenquote von mindestens 30% in den Aufsichtsratgremien großer und börsennotierter Unternehmen vor. Heute zeigt sich, dass sich die Frauenquote im Aufsichtsrat erhöht hat, jedoch nicht in der Geschäftsführung. Laut Arbeiterkammer beträgt der Frauenanteil in der Geschäftsführung der Top-200-Unternehmen in Österreich nur 9,0%. Laut Global Gender Gap Report 2020 des Weltwirtschaftsforums erreicht Österreich in Hinblick auf die wirtschaftliche Partizipation von Frauen in Führungspositionen Rang 86 unter 157 Ländern.

"Heute gelten fast alle Maßnahmen im Bereich der Genderpolitik nur den gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen", sagt der Salzburger Zukunftsforscher Reinhold Popp in "Zukunft: Beruf: Lebensqualität", wenn es um das Thema Frauen und Arbeitswelt geht. Und weiter: "Zukünftig braucht es jedoch beides: Veränderung der Verhältnisse und gleichzeitig des Verhaltens - einschließlich der unbewussten Motive." Außerdem meint Popp, die schleppenden Fortschritte bei Erwerbsbeteiligung, besserer Entlohnung und Karriereentwicklung hängen - neben manchen strukturellen Gründen - auch mit unbewusst tief verankerten Rollenbildern zusammen. Diese gelte es aufzubrechen.

Mit konkreten Karrieretipps für Frauen hat sich das Personalberatungsunternehmen Michael Page auseinandergesetzt. Eines rät Christoph Trauttenberg den Damen vorab: "Auch wenn es paradox klingen mag, sollten Frauen nicht zu fleißig sein." Warum das? "Viele sehen Fleiß als Indikator, um im Job aufzufallen und Pluspunkte zu sammeln. Das Gegenteil ist oft der Fall, denn damit senden Frauen die falschen Signale", so der Michael-Page-Senior-Director Österreichs. Wobei beruflicher Einsatz von Frauen schon gerne gesehen wird, aber manchmal vielleicht aus dem falschen Grund: "Weiblicher Fleiß wird geschätzt, weil anderen - vorwiegend Männern - Arbeit erspart bleibt", sagt Trauttenberg.

Fünf Tipps um als Frau den beruflichen Aufstieg zu schaffen

Wie klettert man als Dame der Schöpfung nun die Karriereleiter empor? Folgende fünf Strategien sollen dabei helfen:

Tipp 1: Netzwerken, netzwerken, netzwerken:
Kontakte zu knüpfen und sich ein gutes Netzwerk aufzubauen ist oft wesentlich auf dem Weg nach oben. Dennoch wird das Netzwerken oft von vielen Damen vernachlässigt oder zumindest nur so praktiziert, dass die Frauen unter sich und auf der gleichen Hierarchie-Ebene bleiben. Empfohlen wird, die Kontakte auch nach oben und unter Männern auszuweiten. Am besten im informellen Rahmen wie in der Büroküche, am Rande einer Konferenz oder beim Firmenevent. Man sollte sich ein, zwei sinnvolle (weil auch künftig passende) Kontakte pro Event auswählen, die ins Netzwerk integriert werden.

Tipp 2: Kraftvollere Kommunikation:
Der Konjunktiv soll ja in Österreich weitverbreitet sein - und wird gerne auch von den Damen benutzt, da er höflicher klingt. Zeitgleich werden Personen, die gern im Konjunktiv sprechen als weniger selbstbewusst wahrgenommen. "Ich habe eine Idee" klingt überzeugender als "Ich hätte eine Idee". In Gesprächen den Ton anzugeben kann man lernen. Hierzu zählt auch die Körpersprache: Aufrechte Sitzhaltung und kein leiser, sondern ein bestimmter Tonfall helfen. Natürlich muss man auch wissen, was man will, und das dementsprechend kommunizieren.

Tipp 3: Sich sichtbar machen:
Frauen brauchen mehr Selbstvermarktung und Eigen-PR, davon ist Trauttenberg überzeugt: "Arbeitgeber möchten Kandidaten mit einem einzigartigen Mix aus beruflichem Know-how und einer einnehmenden Persönlichkeit, die einen Mehrwert für das Unternehmen darstellen. Dazu müssen Frauen lernen, sich selbst besser zu vermarkten."
Das heißt: Die Damen müssen selbst zur Marke werden und ihre Stärken klar mitteilen. Außerdem gilt es jede Bühne zu nutzen und sich nicht vor Präsentationen zu scheuen. Und auch in diesem Fall gilt: Übung macht den Meister - oder die Meisterin.

Tipp 4: In den sozialen Medien stark auftreten:
Onlineauftritte und soziale Medien werden gern von Unternehmen genutzt, um mehr über potenzielle Kandidaten zu erfahren. Durch kreative Selbstpräsentation in beruflichen Netzwerkplattformen und starke Reputation im Netz sollten Frauen ihre Expertise und Motivation vor den Vorhang holen.

Tipp 5: Chefqualitäten zeigen:
Die Damen der Schöpfung haben oft die Neigung, diverse Belange der Arbeitswelt selbst erledigen zu wollen. Dabei heißt Führung auch, Arbeit sinnvoll zu delegieren. Man darf also auch Nein sagen und Aufgaben weitergeben - solange die Ziele deutlich an die Teammitglieder kommuniziert werden.

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