Das gehört in den Lebenslauf: Tipps und Beispiele
Die Erstellung des Lebenslaufs nimmt viel Zeit in Anspruch, doch es lohnt sich. Im Lebenslauf sind alle wichtigen Meilensteine des Bewerbers zusammengefasst und so für die Arbeitgeber auf den ersten Blick ersichtlich. Doch wie ist ein Lebenslauf aufgebaut und welche Informationen dürfen auf keinen Fall fehlen? Wir liefern Tipps und Musterbeispiele für eine erfolgreiche Bewerbung.
Warum wollen Arbeitgeber einen Lebenslauf sehen?
Der Lebenslauf, oder auch CV (Curriculum Vitae) genannt, fasst auf wenigen Seiten die Berufserfahrung, schulische Abschlüsse sowie Universitätsabschlüsse und besondere Kenntnisse zusammen. Bevor sich die zuständige Person in einem Unternehmen die Bewerbungsmappe gänzlich durchblättert, wird oft nur ein kurzer Blick in den Lebenslauf geworfen. Dieser entscheidet darüber, ob das Bewerbungsschreiben durchgelesen wird und somit noch die Chance auf ein Bewerbungsgespräch besteht, oder ob die Mappe auf den 'Leider-Nein-Stapel' wandert.
Kenntnisse und Berufserfahrungen erfinden macht hier wenig Sinn. Konzentrieren Sie sich lieber darauf, das Schreiben übersichtlich zu gestalten und so zu formulieren, dass die Leser neugierig auf Sie und Ihre Fähigkeiten werden.
Was muss bei der Erstellung eines Lebenslaufs unbedingt beachtet werden?
Der Lebenslauf bietet keinen Platz für endlose Sätze und Ausschmückungen. Was hier zählt, sind die Fakten. Das Dokument braucht eine klare Struktur und eine lesbare Schriftart und Schriftgröße. Vor allem in der Schule lernt man, dass der Lebenslauf maximal eine A4-Seite einnehmen sollte, doch dies ist oft gar nicht realisierbar. Trotzdem sollte der CV zwei Seiten nicht überschreiten.
Eine Vorlage für einen Lebenslauf herunterladen ist grundsätzlich keine schlechte Idee, trotzdem sollte man beachten, dass der CV auf die jeweilige Stelle angepasst werden muss. So sollte der Lebenslauf eines Grafikers anders gestaltet werden wie jener eines Rechtsanwalts. Der Inhalt bleibt prinzipiell gleich, doch bei der Aufbereitung können sich z.B. Grafiker ein bisschen mehr trauen. Dies sollte jedoch nicht auf Kosten der Lesbarkeit gehen.
Welche Informationen müssen in den Lebenslauf?
- Persönliche Daten: Name, Geburtsdatum (optional), Geburtsort
- Kontaktdaten: Telefonnummer, E-Mail-Adresse, Wohnsitz
- Schulbildung: inklusive Abschlüsse und Vertiefungen (z.B. Naturwissenschaftlicher Zweig)
- Hochschule (bei Bedarf): z.B. Fachhochschule Musterland; Master of Science & Titel der Abschlussarbeit
- Berufserfahrung: Arbeitgeber, Dauer, Tätigkeitsfeld, Arbeitsort, Link zur Homepage des Arbeitgebers
- Aus-und Weiterbildung: Auslandssemester, relevante Kurse - private Kurse wie z.B. Kochkurse haben im CV nichts verloren, außer sie sind für die Ausübung der Position von Relevanz
- Kenntnisse und Fähigkeiten: Führerschein, Sprachkenntnisse, Computerkenntnisse
- Hobbys (optional)
Sollten Sie sich dazu entschließen Hobbys anzuführen, dann wiegen Sie ab, welche Beschäftigungen für den Arbeitgeber interessant sein könnten. Hobbys ohne Mehrwert, wie z.B. Shoppen, mit Freunden ins Kino gehen etc. müssen nicht unbedingt angeführt werden.
Diese 6 Fehler sollten Sie in Ihrem Lebenslauf vermeiden
- Überzogene Gehaltsvorstellungen: Bei Stellenanzeigen wird häufig nach Gehaltsvorstellungen gefragt. Bei der Einschätzung geben viele online Gehaltsrechner und Vergleichsportale Abhilfe. Informieren Sie sich vorab über ein angemessenes Gehalt und führen Sie dieses bei Bedarf an.
- Zu persönliche Angaben: Die sexuelle Orientierung oder der Namen und Beruf des Partners haben in einem Lebenslauf nichts verloren.
- Unprofessionelle E-Mail-Adresse: Legen Sie sich vorab eine E-Mail-Adresse mit Ihrem Namen zu (max.mustermann@) und löschen Sie die skurrile E-Mail-Adresse aus der Jugendzeit. Caro.Mausi1@ oder Benitheking@ können für private Zwecke gerne genutzt werden, machen jedoch keinen professionellen Eindruck bei einer ernst gemeinten Bewerbung.
- Schlechte Recherche: Nehmen Sie sich für den CV viel Zeit, so vermeiden Sie ein Durcheinander an Daten, Lücken im Lebenslauf etc.
- Arbeitslosigkeit anführen: Sollten Sie nur für eine kurze Zeit arbeitslos gewesen sein, dann schreiben Sie dies nicht in den CV. War die Arbeitslosigkeit ein dauerhafter Zustand, schreiben Sie diesen in den Lebenslauf mit diversen Weiterbildungen, die Sie in dieser Zeit absolviert haben.
- Bewerbungsfoto: Das Foto für den Lebenslauf soll von einem Profi gemacht werden, denn ein Selfie am Strand vom letzten Sommerurlaub wirkt sehr unprofessionell und hat bei den Bewerbungsunterlagen nichts zu suchen. Achten Sie beim Fototermin auf ein gepflegtes Auftreten, einen dezenten Hintergrund und lächeln Sie sympathisch in die Kamera.
Welche Unterlagen gehören noch in die Bewerbungsmappe?
Außer dem Lebenslauf kommen noch ein Bewerbungsschreiben und diverse Arbeitszeugnisse und Diplome hinzu. Wenn die Stellenanzeige ein Motivationsschreiben oder Anschreiben vorsieht, dann keine Panik, denn hier handelt es sich auch um ein Bewerbungsschreiben. Es ist daher nicht notwendig ein Bewerbungsschreiben UND ein Motivationsschreiben an den Arbeitgeber zu senden.
Bevor alle Unterlagen an den Arbeitgeber gesandt werden stellen Sie sicher, dass Sie keine Grammatik- und Rechtschreibfehler in Ihren Unterlagen haben. Lassen Sie die gesamte Bewerbungsmappe von anderen Personen durchlesen.
Was ist eine anonyme Bewerbung?
In den letzten Jahren war öfter von anonymen Bewerbungen die Rede. Womöglich sind Sie schon einmal über eine Stellenanzeige gestolpert, die eine Bewerbung via eines standardisierten Formulars vorausgesetzt hat. In diesem werden zwar Berufserfahrungen und Abschlüsse erfragt, Alter, Geschlecht und Herkunft bleiben jedoch anonym. Die anonyme Bewerbung soll vor allem Chancengleichheit schaffen. Versuche zeigen, dass sowohl Bewerber als auch Unternehmen Vor- und Nachteile in diesem Verfahren sehen.
Wie sendet man die Bewerbungsunterlagen zum potenziellen Arbeitgeber?
In der Regel findet man bei der Stellenanzeige mehr Informationen darüber, wie die Bewerbungsunterlagen beim Arbeitgeber ankommen sollen. Heutzutage fordern die Unternehmen die Bewerber meist auf, die Unterlagen digital, also per Email oder durch das Hochladen via eines Formulars, in pdf-Format zu senden. Dies spart Zeit, ist kostengünstig und bedeutet wenig Papierkram für die Personaler. In vielen Stellenanzeigen befindet sich auch der Hinweis, dass Unterlagen die per Post versandt werden nicht weiter berücksichtigt werden können.