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Auslandssemester: Ein Mal fast um die Welt

Ein Austauschsemester der besonderen Art. Fünf Hochschulen in vier Monaten - eine Oberösterreicherin hat diese Möglichkeit beim Schopf gepackt und ist quasi ausgezogen, um die universitäre Welt zu erobern.

Lena Aschauer (rechts außen) mit ihren Studienkolleginnen und -kollegen aus fünf Ländern bei einem Besuch im Salzbergwerk Hallstatt.
Lena Aschauer (rechts außen) mit ihren Studienkolleginnen und -kollegen aus fünf Ländern bei einem Besuch im Salzbergwerk Hallstatt.

Ein Austauschsemester an einer anderen Universität zu verbringen ist für die meisten Studierenden an sich schon ein Erlebnis - raus aus der gewohnten Umgebung, rein ins Abenteuer.

Noch spannender wird es, wenn man in dieser Zeit fünf verschiedene Hochschulen kennenlernen kann - diese Chance hat sich zuletzt unter anderem einer Studentin der Fachhochschule Oberösterreich Campus Hagenberg geboten.

Lena Aschauer aus Vöcklabruck machte sich auf, um die Welt zu entdecken. Sie ist eine von 19 Studierenden, die am Austauschprogramm "International Minor in Global Acting in IT" teilnehmen. Es handelt sich dabei um ein Partnerprojekt der Hogeschool PXL in Belgien, der Fontys University of Applied Sciences in den Niederlanden, der Universitat de Lleida in Spanien, dem Belgium Campus South Africa und der FH Oberösterreich. Genauer gesagt, der Fakultät für Informatik, Kommunikation und Medien in Hagenberg.

So kann man sich das Semester vorstellen

Die 21-Jährige studiert Medientechnik und -design und hat ihr Wissen im laufenden Wintersemester an allen genannten Universitäten erweitert. Jeweils drei bis vier Wochen beschäftigte sie sich dabei unter anderem mit den Themen künstliche Intelligenz, Cybersecurity, Internet of Things sowie Data Science.

Wie sieht die Oberösterreicherin ihre Situation? "Es ist schon eine tolle Chance, in gleich fünf verschiedenen Ländern studieren zu können und mit Studierenden der anderen Hochschulen gemeinsam an einem internationalen Projekt zu arbeiten", freut sich Aschauer. Weiter: "Und dazu noch so viele neue kulturelle Erfahrungen zu machen, Städte zu erkunden, Gerichte zu probieren und die verschiedenen Unterrichtsmethoden der anderen Unis kennenzulernen." Ein Beispiel sind die Niederlande - dort findet die Lehre mehr in büroähnlichen Räumlichkeiten und weniger in Hörsälen statt. Studienkollege Jarryd Lyle Dass vom Belgium Campus South Africa ist derselben Meinung wie Aschauer: "Die Teilnahme am International Minor ist auf jeden Fall ein Gewinn. Jeder Tag war ein neues Abenteuer." Seinen Angaben nach wurde sehr darauf geachtet, dass nicht nur das Know-how der Studierenden erweitert, sondern auch auf individuelle Stärken und Interessen eingegangen wurde.

Unterwegs in der weiten Welt

Ausreichend Gelegenheit, die anderen Länder und Kulturen kennenzulernen, bot die Zeit fernab der Universitäten. "Die Exkursionen nach Brüssel, Amsterdam und Hallstatt waren definitiv unsere Highlights", sind sich Aschauer und Dass einig. "Sie schweißten unsere Gruppe noch enger zusammen."

Im November vergangenen Jahres stand schließlich auch die FH Oberösterreich Campus Hagenberg am Programm: Hier durften die Studierenden Wissenswertes zum Internet of Things hören sowie ihre Länder, Kulturen und kulinarischen Spezialitäten beim International Fair am Campus vorstellen. Außerdem standen Ausflüge nach Hallstatt, Linz und Salzburg am Plan.

Nach der FH in Oberösterreich folgte Spanien und nun, gegen Ende des Semesters, führte die Reise die Hochschülerinnen und Hochschüler an den Belgium Campus nach Pretoria, Südafrika - die letzte Etappe, ehe das Programm mit Anfang Februar endet.

Was sie sich aus den Wochen "rund um die Welt" mitgenommen haben? Auch in diesem Punkt sind die Studierenden einer Meinung: "Wir wussten bereits zu Beginn, dass es toll wird, hätten aber nie gedacht, dass es unser Leben so verändert", bestätigen Aschauer und Dass. "Wir haben so viele wunderbare Leute aus aller Welt getroffen und so viele wertvolle kulturelle Erfahrungen gemacht." Mit diesem Auslandsprogramm hätten sie zudem auch gelernt, andere Kulturen, Persönlichkeiten, Biografien und Ansichten noch mehr zu schätzen und zur Verwirklichung gemeinsamer Projekte und Ziele einzusetzen.

Das Fazit vonseiten der FH Oberösterreich Campus Hagenberg: Ein Auslandssemester bringt nicht nur mehr Wissen, sondern auch Menschen und Kulturen enger zusammen. Kein Wunder also, dass sich für den "International Minor" im nächsten Wintersemester schon mehrere Studierende aus Hagenberg angemeldet haben.