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Was machen Smart Leader anders?

Die Digitalisierung fordert ein Umdenken in den Betrieben - und eine neue Art des Führens. Nur, was macht "smarte" Vorgesetzte aus?

„Smarte“ Führungskräfte: mit der richtigen Herangehensweise zum Erfolg.
„Smarte“ Führungskräfte: mit der richtigen Herangehensweise zum Erfolg.

"Es ist undenkbar, dass sich Führungskräfte hinter dem Schreibtisch verstecken und keinen direkten Kontakt mit den Mitarbeitern haben", sagt Helga Pattart-Drexler, Head of Executive Education der WU Executive Academy.
Geht es nach der Wirtschaftsuni Wien, sind die Anforderungen an "schlaue" Führungskräfte insgesamt relativ umfassend: Sie sollen präsent, angreifbar, offen und authentisch sein, sie begegnen ihrer Umwelt auf Augenhöhe und sorgen mit ihren Visionen für Begeisterung. Die sogenannten Smart Leader sind Teil des Smart Business, das sich rund um die Digitalisierung und die Automatisierung von Abläufen dreht. Will ein Unternehmen die digitale Transformation schaffen, ist die "neue" Art zu führen eine notwendige Voraussetzung.

Tipps und Tricks für (angehende) Smart Leader

Wie wird man nun eine "smarte" Führungskraft? Helga Pattart-Drexler hat fünf Herangehensweisen zusammengestellt, die Smart Leader anders machen als die anderen:

Tipp 1: Feedback aktiv fordern
Kritik ist ein wichtiger Punkt, sie ist erlaubt und auch notwendig. Und zwar in beide Richtungen. "Schlaue" Vorgesetzte verstecken sich nicht hinter ihrer Führungsposition, sondern fordern das Feedback ihrer Mitarbeiter aktiv ein. Natürlich gehört hier auch Kritik dazu. Direkte Kommunikation sollte laut WU essenzieller Bestandteil der Unternehmenskultur werden. Mittels konstruktiven Feedbacks kann man im Team neue Wege gehen und Hemmschwellen abbauen.

Tipp 2: Keine 08/15-Floskeln
Mit unverbindlichen Ansagen kommt man für gewöhnlich nicht weiter, 08/15-Floskeln helfen den Arbeitnehmern wenig. Smart Leader beziehen offen Position für ihre Ideen und für ihr Unternehmen. "Sie wissen, wofür sie stehen. Sie sind nicht abgehoben, sondern agieren bodenständig", sagt Pattart-Drexler, "Führungskräften muss klar sein, dass es völlig legitim ist, seine Meinung auch einmal zu revidieren. Nirgends steht, dass Entscheidungen in Stein gemeißelt sind." Offen über Unsicherheiten und eventuelle Zweifel zu sprechen kann Belange für alle Beteiligten greifbarer machen.

Tipp 3: Leiten, nicht managen
Stark hierarchisch geprägte Management-Muster verlieren generell immer mehr an Bedeutung. Das "Befähigen" der Mitarbeiter rückt in den Vordergrund. Hier sind wieder die Smart Leader gefragt: Sie schaffen den benötigten Raum, in dem Innovation samt praktischer Umsetzung möglich wird. Es zählen nicht enge Vorgaben und dauernde Kontrollen, sondern eine Mischung aus Freiheit und klaren Zielsetzungen.

Tipp 4: Es braucht Empathie
Smarte Chefs verfügen über Empathie - sie können sich in ihre Mitarbeiter hineinversetzen und deren Standpunkte verstehen. Ohne motiviertes Personal läuft ein Betrieb nicht, daher sollten Vorgesetzte nachvollziehen können, was den Arbeitnehmern wichtig ist und was diese beschäftigt.

Tipp 5: Mut ist nötig
Die eigenen Ideen zu präsentieren und Widerspruch nicht nur zu akzeptieren, sondern aktiv einzufordern braucht ein Quäntchen Mut. Angst vor ehrlicher Meinung ist daher fehl am Platz. Der Praxis-Tipp der WU: Für Führungskräfte ist es wesentlich zu akzeptieren, dass Fehler passieren können. Man sollte keine Angst davor haben, etwas falsch zu machen - eine offene Diskussion nicht nur über Erfolge, sondern auch über Fehler hilft, Vergangenes zu reflektieren und für die Zukunft zu lernen.