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Kinderperspektiven in der Pädagogik

Die Sicht der Kinder soll miteinbezogen werden.

Kinder sollen an der Gestaltung ihrer Welt aktiv beteiligt werden.
Kinder sollen an der Gestaltung ihrer Welt aktiv beteiligt werden.

Die ersten Jahre in Bildungseinrichtungen sind prägend für die Jüngsten - Krabbelgruppen und Kindergärten sind Teil des Großwerdens geworden. Doch: Wie nehmen eigentlich die Kinder ihre Umgebung wahr? Und worauf sollte bei der Raum- und Umgebungsgestaltung für kleine Wissbegierige achtgegeben werden?

Die Studienleitungen Elementarpädagogik der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich sowie der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz und der Abteilung Elementarpädagogik der Bildungsdirektion Oberösterreich haben sich dem Thema gewidmet und im Rahmen von "Räume (er-)leben. Kinderperspektiven auf die Raumgestaltung in Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen (KBBE)" mit mehr als 400 Interessierten darüber debattiert.

Wichtige Orte des Aufwachsens

"Neben der Familie und dem eigenen Zuhause sind die Krabbelstuben, Kindergärten und Horte wichtige Orte des Aufwachsens geworden", sagt Alfred Klampfer, Bildungsdirektor der Bildungsdirektion Oberösterreich. Die Bildungsstätten für die Jüngsten unter uns nehmen eine wichtige Rolle ein, wie Klampfer konstatiert: "Dass diese Orte für Kinder tatsächlich zu einem Lebensraum werden können, der zum Wohlfühlen und zur Weiterentwicklung einlädt, erfordert das Miteinbeziehen ihrer Perspektiven. Diese müssen sicht- und hörbar gemacht werden."

Auch Iris Nentwig-Gesemann, ihres Zeichens Professorin für allgemeine Pädagogik und Sozialpädagogik an der Universität Bozen, spricht sich dafür aus, Kinder bei der Entwicklung von Lebensqualität in den Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen miteinzubauen: "Erst wenn die Perspektiven und Potenziale von Kindern in die Entwicklung der pädagogischen Qualität von Kindergärten einbezogen werden, kann von einer ,Pädagogik vom Kind aus' die Rede sein."

Was beinhaltet "Pädagogik vom Kind aus"?

Was darf man sich unter "Pädagogik vom Kind aus" vorstellen - was beinhaltet diese konkret? "Kinder wünschen sich vor allem gute Freundinnen und Freunde und in ihrem Sinne kindgerechte Orte zum Spielen", sagt Nentwig-Gesemann. Dazu gehören herausfordernde Bewegungsaktivitäten und intensive Naturbegegnungen. "Sie schätzen freundliche, ihnen emotional positiv zugewandte und verlässliche Bezugspersonen, die ihnen interessante Weltzugänge und Lerngelegenheiten ermöglichen."

Kinder sollten an der Gestaltung ihrer Welt und der Interaktion mit Erwachsenen aktiv beteiligt werden. Ihre Perspektiven, Orientierungen und Handlungsweisen in die Qualitätsentwicklung von Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen einzubeziehen knüpfe an das ressourcenorientierte Bild der Kinder an.