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Effektivität am Arbeitsplatz : Was ein Team zu einem starken Team macht

Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein, damit eine Ansammlung von Menschen zu einem Team wird? Was kann jeder Einzelne beitragen und wo ist die Unterstützung von den Vorgesetzten gefragt?

Teameffektivität am Arbeitsplatz: Sicherheit, Zuverlässigkeit und Sinnhaftigkeit spielen in einem starken Team mitunter eine tragende Rolle.
Teameffektivität am Arbeitsplatz: Sicherheit, Zuverlässigkeit und Sinnhaftigkeit spielen in einem starken Team mitunter eine tragende Rolle.

Der Begriff Team wird gerne und oft verwendet und vermittelt eine Art Zusammenhalt, Beständigkeit und Einheit. Doch was macht ein Team wirklich aus? Sind es klare Strukturen, gemeinsame Ziele oder liegt es an den Individuen selbst, dass aus einer losen Ansammlung von Personen irgendwann ein effektives Konglomerat an Teamwilligen und Teamfähigen wird?

Merkmale eines Teams

Wir kennen das A-Team aus dem Fernsehen, wir lesen von Soft Skills wie Teamfähigkeit in beinahe jeder Stellenanzeige und der Fußballtrainer spricht im Interview von seinem jungen Team, welches einer aufregenden Saison entgegenblickt. Soweit alles schön und gut, doch ab wann ist ein Team ein Team und warum fühlt es sich in der Arbeit manchmal mehr wie ein Du und Ich statt eines Wir an?

Auch Experten sind sich nicht immer einig, wann ein Team denn nun wirklich ein Team ist. Folgende Merkmale sollen jedoch dabei helfen, den Begriff einzugrenzen und eine grundsätzliche Bedeutung zu geben:

  • Ein Team besteht aus mindestens zwei Personen, die eng miteinander zusammenarbeiten.
  • Die Mitglieder kommunizieren viel, hören zu und tauschen sich aus. Immer mit dem Fokus auf ein gemeinsames Ziel.
  • Ein Team setzt sich aus Personen mit unterschiedlichen Fähigkeiten, Erfahrungen und Interessen zusammen. Das Zusammenspiel dieser "Talente" und zu wissen, wie man diese nutzt, ist mitunter Voraussetzung für ein erfolgreiches Team.
  • In einem Team gibt es ein starkes "Wir-Gefühl", welches sich von der Identität des Einzelnen, dem "Ich-Gefühl", klar unterscheidet.
  • Ein Team ist keines, wenn einzelnen Mitglieder nicht akzeptiert werden und sich nicht als Teil der Einheit fühlen.
  • Eine gute Stimmung und positive Einstellung ist wichtig, damit die einzelnen Mitglieder gerne miteinander kommunizieren, arbeiten, sich austauschen und Spaß an der Gemeinsamkeit empfinden. Dies unterscheidet eine Wir müssen ein Team sein von einer Wir sind ein Team - Einstellung.

Und was sagt Freund Google zum Thema Teameffektivität?

Ein Team ist die Summe seiner Mitglieder.

Ein Team ist nur so gut wie sein schwächstes Glied.

Ein Team ist nur so gut wie sein Chef.

Wer nach dem Begriff Team sucht, stößt vor allem auf Sprüche wie diese. Google hat sich jedoch näher mit dem Thema auseinandergesetzt und eine Studie mit dem Name "Project Aristotle" gestartet. Namensgeber war Aristoteles und seine Aussage: "Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile".

In den meisten Unternehmen arbeiten Mitarbeiter in Teams und finden gemeinsam Lösungen, Alternativen und kreieren Neues. Teams liefern jedoch auch Konfliktpotenzial. Differenzen zwischen den einzelnen Teammitgliedern und Missverständnisse können eine Auswirkung auf die Zielerreichung sowie die Produktivität am Arbeitsplatz haben.

Google hat sich im Zuge der Studie mit einer Reihe an Teams (von drei bis fünfzig Mitgliedern) auseinandergesetzt, um herauszufinden was ein Team wirklich effektiv macht! Um das Zitat von Aristoteles aufzugreifen, geht es laut der Studien nicht darum, welche Teile sich im großen Ganzen (also im Team) befinden, sondern vielmehr darum, wie sich das große Ganze gemeinsam bewegt. So konnte das Forschungsteam fünf Punkte erörtern, die für die Effektivität der Teamarbeit von großer Bedeutung sind:

(Psychologische) Sicherheit
Mitglieder eines funktionierenden Teams fühlen sich sicher und unterstützt, neue Wege einzuschlagen, Risiken einzugehen und Erfolge sowie Misserfolge offen zu kommunizieren. Fehler werden kommuniziert, jegliche Fragen gestellt und Ideen eingebracht, ohne Angst davor zu haben, von den anderen Teammitgliedern verurteilt zu werden.

Zuverlässigkeit
Die Teammitglieder müssen sich aufeinander verlassen können. Wenn Aufgaben verteilt werden, müssen diese zuverlässig erfüllt werden, beziehungsweise muss die Kommunikation innerhalb des Teams so gut funktionieren, dass Probleme rechtzeitig kommuniziert werden, damit gemeinsam nach einer Lösung geforscht werden kann.

Struktur und Klarheit
Die Rollen in einem Team sind klar verteilt und jedes Mitglied ist über etwaige Pläne und Ziele informiert. Jedes Individuum ist sich der Konsequenzen des Handelns bewusst und wie wichtig die eigene Arbeit für die Dynamik des gesamten Teams ist. Es werden Teamziele aber auch individuelle, herausfordernde Ziele für jedes Mitglied gesteckt.

Einfluss nehmen durch Arbeit
Es hilft einem erfolgreichen Team, wenn die Mitglieder das Gefühl haben, dass sie mit ihrer Arbeit etwas verändern. Dass die Arbeit jedes Einzelnen zum großen Ganzen (zum Beispiel den Zielen des Unternehmens) beiträgt.

Sinnhaftigkeit
Für ein Team ist es wichtig, dass jeder Einzelne einen Nutzen sowie einen Sinn in der Arbeit selbst oder am Resultat der Teamarbeit sieht. Ob der Sinn in der Zielerreichung, der finanziellen Vergütung oder in der Selbsterfüllung liegt, entscheidet jedes Mitglied für sich selbst. Der Sinn kann auch darin liegen, sich zu entwickeln und weiterzubilden. Bei diesem Punkt können die Vorgesetzten bewusst ansetzen und herausfinden, wie die Individuen motiviert und unterstützt werden können.

Zusammengefasst: Wie kann Teameffektivität forciert werden?

In einem Team müssen Vertrauen, Respekt und Neugier vorherrschend sein. Die Mitglieder müssen nicht nur darauf vertrauen können, dass die Anderen ihre Arbeit zeitgerecht und präzise erfüllen, sondern sie müssen sich auch so wohlfühlen, dass sie Ideen offen kommunizieren, Kritik besprechen und Fehler eingestehen können.

Wer bereits davon ausgeht, dass die Anderen bei einem Misserfolg mit dem Finger zeigen werden, wird sich in Zukunft weniger trauen, weniger Risiken eingehen und vor allem, auf sich selbst statt auf das gesamte Team achten.

In einem respektvollen Umfeld übernehmen die Mitglieder gerne Verantwortung für ihr Handeln. Es wird konstruktive Kritik geübt, die das gesamte Team bei der Weiterentwicklung unterstützt. Die Mitglieder sehen dann Erfolge und Misserfolge als Teil ihrer Entwicklung und wertvollen Lernprozess.

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