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Startschuss für Informatik-HTL in St. Johann im Pongau

In St. Johann drücken die ersten Informatikschüler die Schulbank. Auch die HAK bietet einen neuen digitalen Zweig an.

Sowohl die HTL als uach die HAK in St. Johann im Pongau setzen auf neue Ausbildungszweige.
Sowohl die HTL als uach die HAK in St. Johann im Pongau setzen auf neue Ausbildungszweige.

Mit dem neuen Angebot der Informatik-HTL in St. Johann wurde eine Lücke auf der Bildungslandkarte für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) geschlossen. 36 Schülerinnen und Schüler begannen im September im Pongau diese Ausbildung. "Alles IT", heißt es auch in der HAK, denn diese bietet heuer erstmals den Zweig Digital Business an.
Gemeinsam den Informatikstandort Pongau dauerhaft zu stärken, dieses Ziel vereint Land, Wirtschaftskammer Salzburg (WKS), Landesschulrat, Industriellenvereinigung und heimische Unternehmen. "Der Start der ersten Klasse der Informatik-HTL ist ein wesentlicher Meilenstein für die IT-Fachkräfteausbildung des Wirtschaftsstandorts Salzburg", sagte Landeshauptmann Wilfried Haslauer vergangene Woche bei der Präsentation.
Die neue Informatik-HTL in St. Johann bietet eine fundierte Ausbildung in allen Bereichen der Softwareentwicklung an. Dazu gehört die Netzwerktechnik ebenso wie Betriebswirtschaft und Projektmanagement. Die berufliche Zukunft kann sich als Entwickler von Spielen ebenso ergeben wie als Manager von IT-Systemen. Zusätzlich gibt es über Wahlpflichtgegenstände die Möglichkeit, sich zu spezialisieren und die neuesten technischen Entwicklungen kennenzulernen.

Der Informatikzweig startet mit 36 Schülern

"Die Ausbildung wird als dislozierter Klassenzug der HTL Saalfelden in den Räumlichkeiten der HAK St. Johann geführt und startet im neuen Schuljahr mit 36 Schülerinnen und Schülern", sagte Schulleiter Franz Höller, der überzeugt davon ist, dass "das Bildungsangebot der HTL Saalfelden durch die neue Informatikausbildung eine Bereicherung für den gesamten technischen Bereich im Bundesland Salzburg sein wird und für die künftigen Absolventinnen sowie Absolventen enorme Potenziale auf dem Arbeitsmarkt bietet"
"Gute Bildung und Ausbildung sind Grundlage für ein selbstbestimmtes und sinnerfülltes Leben. Mit der Informatik-HTL in St. Johann haben wir ein weiteres Angebot für unsere Jugend geschaffen, das beste Zukunftsperspektiven bietet", ergänzte Haslauer. "Damit beschreiten wir konsequent unseren Weg, einen Schwerpunkt in den MINT-Fächern zu setzen, um junge Menschen für diese Zukunftsberufe zu begeistern und dem Fachkräftemangel aktiv entgegenzuwirken."
Für Bildungslandesrätin Maria Hutter bedeutet der Start der Informatik-HTL auch eine Stärkung der Gebirgsgaue: "Für Jugendliche aus dem Pongau sowie dem benachbarten Lungau und Pinzgau, die Begabung und Interesse im Bereich der Informationstechnik haben, ist jetzt kein weites Pendeln mehr nötig." Sie hätten in der Nähe die Möglichkeit für eine gute Ausbildung und beste Berufschancen. "Unsere Wirtschaft benötigt dringender denn je Softwaretechniker. Wenn wir hier nicht mehr ausbilden, leidet die Qualität des Standorts. Mit der Schaffung einer eigenen Informatik-HTL ist ein signifikanter Schritt gesetzt worden, um die Situation zu verbessern", betonte WKS-Präsident Konrad Steindl.

Das Unternehmen Eurofunk Kappacher GmbH unterstützt die Informatik-HTL

Mit der Eurofunk Kappacher GmbH und der Hans-Kappacher-Privatstiftung hat dieses Projekt wichtige Förderer, indem 40 Laptops samt Dockingstations und Service als Leihgeräte zur Verfügung gestellt werden. Außerdem gibt es Gastvorträge von Experten des Unternehmens sowie weiteres Leih-Roboter-Equipment für die Schülerinnen und Schüler. "Dieses Gesamtpaket aus hochwertigen Laptops und praxisnahem Know-how in Kombination mit der hervorragenden Grundausbildung an der HTL soll dazu führen, dass im Pongau Informatikexpertinnen und -experten heranwachsen, die in der Region verwurzelt sind und die wichtige Impulse für die künftige Entwicklung bringen werden", betonte Hans Kappacher.

Einer neuer Zweig in der HAK - Digital Business

Heuer startete auch in der Handelsakademie in St. Johann ein neuer Zweig - die HAK Digital Business, kurz digBizHAK. Diese Ausbildung kombiniert Wirtschaft und Informationstechnologien perfekt, indem sich die Unterrichtszeit zu je einem Drittel in Allgemeinbildung, kaufmännische Bildung und IT-Kompetenz aufteilt. Die Übungsfirma dazu wird als Onlineshop geführt, das heißt, dort werden E-Commerce-Prozesse praktisch angewendet und systemisch durch SAP unterstützt.
"Die digBizHAK richtet sich speziell an jene, die Allrounder in der IT werden wollen", betont Direktorin Elisabeth Höller. "In Zeiten der Digitalisierung benötigt man T-Shape Skills, also sowohl breites Wissen über Prozesse und die dahinterliegenden Anwendungen als auch vertiefende Kenntnisse auf Code-Ebene. Um beidem gewachsen zu sein, vermittelt der Lehrplan betriebswirtschaftliches Verständnis und den entsprechenden technologischen Hintergrund."