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Sportpromis für die Markenpflege

Prominente als Markenbotschafter sind für viele Firmen ein Muss. Das gilt nicht nur für den Konsumartikelbereich. So hat sich der Arbeitsbekleidungshersteller Fristads mit Max Franz ein Zugpferd aus der alpinen Skiszene an Bord geholt, auch wenn man die Produkte im herkömmlichen Handel gar nicht kaufen kann.

Max Franz in Fristads-Arbeitsbekleidung in seiner Freizeit. Ein Posting erreicht mehr als 80.000 Follower.
Max Franz in Fristads-Arbeitsbekleidung in seiner Freizeit. Ein Posting erreicht mehr als 80.000 Follower.
Abfahrer Max Franz auf Abwegen. Er steht zu jeder Jahreszeit als Markenbotschafter zur Verfügung.
Abfahrer Max Franz auf Abwegen. Er steht zu jeder Jahreszeit als Markenbotschafter zur Verfügung.

Markenbotschafter, so lautet der Fachausdruck, ist ein Prominenter, der für eine Firma auftritt. Das kann in vielen Fällen gut gehen, aber auch zum Problem werden, etwa wenn der Promi sich etwas zuschulden kommen lassen hat oder als Sportler nicht mehr die erwartete Leistung bringt. In den meisten Fällen wollen die Firmen einfach am Erfolg des Promis mitnaschen, der - gerade in Österreich - meist aus dem Sportbereich kommt. Die Liste an solchen Persönlichkeiten ist lang und reicht von Niki Lauda bis Marcel Hirscher. Die Firmen dahinter stehen meist selbst in der Öffentlichkeit, weil sie ihre Produkte auch direkt an Konsumenten verkaufen.

Anders ist das bei sogenannten B2B-Firmen, also Unternehmen, die sich nicht direkt an den Endverbraucher wenden, sondern ihre Ware nur über Händler verkaufen. Ein solches ist der Arbeitsbekleidungshersteller Fristads, der dennoch nicht auf einen Markenbotschafter verzichten will und ÖSV-Star Max Franz ins Boot geholt hat.

Seit 2015 ist der Abfahrtsprofi Max Franz bereits Markenbotschafter für Fristads Workwear in Österreich. Als Hobbyhandwerker kennt er die Bedeutung von hochwertiger Arbeitskleidung: "Das Wichtigste ist, dass Arbeitskleidung bequem ist und lang hält. Bei Fristads weiß ich, dass es Topqualität ist. Die neuen sportlichen Kollektionen gefallen mir richtig gut und ich habe sie auch schon bei den Arbeiten rund um mein Haus ausgiebig getestet."

Dass Max Franz ein richtiger Macher ist, zeigt der bodenständige Wahlsalzburger beim Fotoshooting für Fristads, denn im Handumdrehen zerlegte er Baumstämme und machte daraus Feuerholz für den anschließenden Grillabend auf einer Almhütte in Flachau. Er stand heuer im Juli für Fristads vor der Kamera, um mit Kleidung aus der neuen Crossover-Kollektion zu posieren. Und auch der Spaß und das Kräftemessen mit dem Profi durften mit Segway und Mountain-Cart nicht fehlen.

Warum setzt ein Arbeitsbekleidungshersteller auf einen solchen Markenbotschafter? "Er bringt uns den Zug zu den jungen Leuten", erklärt Fristads-Österreich-Geschäftsführer Elmar Kandolf. "Wir haben gerade für die Zielgruppe der 15- bis 25-Jährigen jemanden gesucht, der die Marke bei Jugendlichen etabliert." In dieser Zielgruppe gehe es viel um Design und Aussehen. "Für die Gruppe der 34-Jährigen bis zur Pension steht klar das Qualitätsargument im Vordergrund. Aber für die Jungen brauchen wir wen, der ebenfalls jung, fesch und sportlich ist." Da hat es auch extrem viel gebracht, dass Max Franz einer der Protagonisten im Kinostreifen "One Hell of a Ride", einem Dokumentarfilm über die Streif in Kitzbühel, war. Das hat sein Image als Kämpfer, der Traktorreifen hebt, Motorrad fährt und auch als Holzfäller auftritt, noch mehr gefestigt. Kandolf: "Wir müssen Werbung für unsere Marke machen. Früher hat Händlerwerbung gereicht, das hat sich geändert. Wir brauchen als Marke Gesichter, die man kennt, und da ist in Österreich der Skisport sehr angesagt."

Strenge Auswahlkriterien beim ÖSV


Wie kommt man an solche Stars eigentlich heran? "Der Erstkontakt erfolgte persönlich", erzählt Kandolf. "Doch der tatsächliche Zugang zum ÖSV ist streng geregt. Unsere gesamte Firma wurde genau durchleuchtet und einem dreimonatigen Test unterzogen." Es müssen verschiedene Kriterien erfüllt werden. Und schließlich muss der Promi auch zur Firma und ihren Produkten passen. Bei Max Franz haben alle diese Faktoren zusammengespielt. Er wohnt jetzt in Salzburg, ist Bastler, Tischler und auch Hobby-Baggerfahrer. "Wir arbeiten seit fünf Jahren mit ihm zusammen", sagt Kandolf.

Neben Franz war er auch noch auf der Suche nach einer Markenbotschafterin, die die neuen Damenmodelle und -größen präsentiert, und wurde mit Janine Flock fündig. Auch die Tiroler Skeleton-Pilotin steht für Mut und Entschlossenheit und ist damit ein gutes Vorbild für junge Menschen.

Mit solchen Vorzeigeathleten finde die Markenbotschaft mehr Adressaten. Kandolf: "Wenn ich etwas poste, dann habe ich vielleicht 2000 Follower, wenn das Max Franz macht, sind es mehr als 80.000." Arbeitsbekleidung werde nicht im Spontankauf erworben, sondern sei ein Investitionsartikel. "Wenn junge Menschen ihren Arbeitgebern klarmachen, dass sie Bekleidung wollen, die funktional und trotzdem modisch ist, fällt das auf fruchtbaren Boden." Normalerweise sei Arbeitsgewand nichts fürs Wochenende. "Da braucht man eben Leute, die zeigen, dass das cool und fesch ist", sagt der Fristads-Geschäftsführer.

Und damit seine Botschaft auch breit unter die Leute kommt, setzt er auch auf den Ski-Austria-Race-Service. Die Servicemänner des ÖSV verwenden seit mehr als drei Jahren Arbeitskleidung von Fristads. Zur diesjährigen offiziellen Wintereinkleidung erhielt das Serviceteam ein für seine Bedürfnisse abgestimmtes Paket. Mittlerweile trägt das Ski-Austria-Race-Service-Team die modernsten High-End-Modelle aus dem Sortiment. Zusätzlich werden Sonderanfertigungen nach den Wünschen der Technology-Abteilung und der Verantwortlichen des ÖSV-Teams umgesetzt. Heuer wurde ein Skioverall, der zu 100 Prozent wasserdicht, winddicht und absolut atmungsaktiv ist, für die alpinen Servicemänner speziell angefertigt.

Das ÖSV-Freeski-Team ist heuer zu Fristads gestoßen. Die Freeski-Athleten des ÖSV wurden mit High-End-Kleidung von Fristads ausgestattet. Der Vorteil: Gegenüber den Alpinen haben die Snowboarder und Freeskier eine größere modische Wahlfreiheit und tragen deshalb Kapuzenjacken in dunklen, dezenten Farben und weit geschnittene Hosen. Kandolf: "Das sind die ganz Jungen in den Halfpipes. Supercool und gleichzeitig olympisch. Wir brauchen solche Testimonials zwischen 17 und 25." Bernhard Schreglmann

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