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Expat: Erfolgreich arbeiten und leben im Ausland

Expats suchen im Ausland nach dem beruflichen oder privaten Glück. Diese lassen sich klar charakterisieren und darum gibt es bestimmte Expat-Typen.

Einmal in einem anderen Land leben oder arbeiten? Warum eigentlich nicht!
Einmal in einem anderen Land leben oder arbeiten? Warum eigentlich nicht!
Mancher Expat schaffte es bi ganz nach oben, etwa der österreichische Starkoch Wolfgang Puck, der alljährlich das Catering bei der Oscarverleihung beisteuert.
Mancher Expat schaffte es bi ganz nach oben, etwa der österreichische Starkoch Wolfgang Puck, der alljährlich das Catering bei der Oscarverleihung beisteuert.

Obwohl jede Auslandserfahrung einzigartig ist, haben Expats doch gewisse Gemeinsamkeiten hinsichtlich ihrer Gründe für den Umzug und ihres Lebensstils im Ausland. InterNations, die weltweit größte Community für alle, die im Ausland leben und arbeiten, präsentiert die erste umfassende Expat-Typologie, inklusive der sieben häufigsten Expat-Typen unter Österreichern im Ausland sowie weltweit.

Expat-Typ 1: Der Karrieremensch

Karrieremenschen sind hochgebildete Expats, die ins Ausland ziehen, um ihre Karriere voranzutreiben. Zehn Prozent haben promoviert, 45 Prozent haben einen Master oder einen vergleichbaren Abschluss und 33 Prozent einen Bachelor. In ihrem neuen Aufenthaltsland arbeiten sie hauptsächlich in den Branchen Bildungswesen & akademischer Bereich, IT und Produktion, Herstellung & Ingenieurswesen. Mit 44,7 Stunden pro Woche (Vollzeit) sind Karrieremenschen etwas fleißiger als der globale Durchschnitt (44 Stunden). Nichtsdestotrotz sind zirka drei von fünf Karrieremenschen mit ihrer Arbeitszeit sowie mit ihren Karrierechancen zufrieden. Außerdem glauben fast drei von fünf Karrieremenschen, dass ihr Gehalt im Ausland höher ist als das, was sie in einem ähnlichen Job zu Hause verdienen würden. Dass ihre Arbeit an erster Stelle steht, könnte Auswirkungen auf das Privatleben haben: Fast ein Viertel der Karrieremenschen in einer festen Beziehung lebt derzeit nicht im selben Land wie ihr Partner - das ist der höchste Anteil unter allen Expat-
Typen und doppelt so hoch wie der globale Durchschnitt. Darüber hinaus finden es mehr als zwei von fünf (41 Prozent) schwierig, im Ausland Freunde zu finden.

Expat-Typ 2: Der Optimierer

Von allen Expat-Typen sehen die Optimierer die meisten Vorteile an einem Umzug ins Ausland, und sie haben offenbar recht: Ein überdurchschnittlich hoher Anteil an Optimierern ist zufrieden mit dem Wetter und der Umweltqualität in ihrem neuen Aufenthaltsland. Darüber hinaus fühlen sich fast neun von zehn Optimierern im Ausland sicher, und 74 Prozent sind mit ihrer finanziellen Situation zufrieden. Was ihr Arbeitsleben betrifft, so arbeiten 81 Prozent der Optimierer Vollzeit, was etwas unter dem globalen Durchschnitt liegt. Trotz der geringeren Arbeitsstunden für eine Tätigkeit in Vollzeit (43,4 vs. 44 Stunden weltweit) glauben fast drei von fünf, dass ihr momentanes Einkommen höher ist als das, was sie in einem ähnlichen Job zu Hause verdienen würden. Optimierer scheinen sich problemlos im Ausland einzuleben: 72 Prozent fühlen sich in der Kultur des Gastlandes zu Hause, das ist der höchste Anteil unter allen Expat-Typen. Vielleicht liegt es daran, dass Optimierer die einheimische Bevölkerung im Allgemeinen freundlich finden und es ihnen leichtfällt, mit ihnen Freundschaft zu schließen.

Expat-Typ 3: Der Romantiker

Obwohl Romantiker aus Liebe ins Ausland ziehen, hielt ihre Beziehung nicht unbedingt für immer: Zwölf Prozent sind derzeit single. Für jene Romantiker, die (immer noch oder wieder) in einer Beziehung leben, läuft es jedoch gut: 88 Prozent sind mit ihrer Beziehung zufrieden, und 57 Prozent könnten gar nicht glücklicher sein. Romantiker scheinen sich alle Mühe zu geben, sich im Heimatland des Partners einzuleben. 57 Prozent geben an, die Landessprache relativ gut oder sogar sehr gut zu sprechen. Tatsächlich ist der Romantiker von allen Expat-Typen am ehesten hauptsächlich mit Einheimischen befreundet. Angesichts der Tatsache, dass zwölf Prozent der Romantiker zurzeit auf Arbeitssuche sind, sieht ihre Karriere nicht so rosig aus wie ihr Privatleben. Tatsächlich sind 34 Prozent der Romantiker mit ihren Karrierechancen unzufrieden. Darüber hinaus glauben 41 Prozent, dass ihr Einkommen niedriger ist als das, was sie in einem ähnlichen Job zu Hause verdienen würden.

Expat-Typ 4: Der Entdecker

Entdecker scheinen sich leicht in der neuen Heimat einzuleben: Fast drei Viertel fühlen sich im Ausland zu Hause. Vielleicht liegt es daran, dass es der Mehrheit der Entdecker (68 Prozent) leichtfällt, im Ausland neue Freunde zu finden, was dem höchsten Anteil unter allen sieben Expat-Typen entspricht. Für gewöhnlich empfinden Entdecker die Einstellung der Einheimischen ihnen gegenüber als freundlich, 75 Prozent sind mit diesem Faktor zufrieden. Darüber hinaus findet sich unter den Entdeckern der höchste Anteil, der mit seinem Sozialleben und dem Freizeitangebot im Ausland glücklich ist. Abgesehen von neuen Freundschaften scheint Entdeckern eine gute Work-Life-Balance wichtig zu sein. Entdecker mit einem Vollzeitjob verbringen nur etwa 42,4 Stunden pro Woche am Arbeitsplatz.

Expat-Typ 5: Der Entsandte

Fast jeder Entsandte (96 Prozent) ist in Vollzeit berufstätig und mit durchschnittlich 46,1 Arbeitsstunden pro Woche verbringt er bei Weitem die meiste Zeit bei der Arbeit. Dies scheint sich jedoch zu lohnen: 26 Prozent geben an, ein jährliches Haushaltseinkommen von mehr als 150.000 Dollar (brutto) zur Verfügung zu haben, mehr als doppelt so viel wie der globale Durchschnitt. Ihr großzügiges Haushaltseinkommen könnte auch mit den Branchen zusammenhängen, in denen Entsandte oft tätig sind: Produktion, Herstellung & Ingenieurwesen, Finanzen und IT.

61 Prozent sind mit ihren Karrierechancen zufrieden und fast sieben von zehn halten ihren Arbeitsplatz für sicher. Beide Anteile sind die höchsten unter allen Expat-Typen. Vielleicht ist das der Grund, warum 73 Prozent der Entsandten mit ihrer Arbeit im Allgemeinen zufrieden sind. 58 Prozent halten es für wahrscheinlich, früher oder später nach Hause zurückzukehren. Dies ist der höchste Anteil unter allen sieben Expat-Typen. Während dies vermutlich daran liegt, dass sie von ihrem Arbeitgeber nur für eine begrenzte Zeit ins Ausland entsandt wurden, fühlt sich auch fast ein Viertel im Ausland noch nicht zu Hause, und weitere 17 Prozent denken, das dies nie der Fall sein wird. Vielleicht haben sie Schwierigkeiten, sich einzuleben, weil sie den Lebensgefährten vermissen: 22 Prozent leben derzeit nicht im selben Land wie der Partner.

Expat-Typ 6: Der mitreisende Partner

Während das Geschlechterverhältnis unter den meisten anderen Expat-Typen ziemlich ausgewogen ist, sind fast neun von zehn mitreisenden Partnern weiblich. Da sie dem Lebensgefährten zuliebe umziehen, kümmern sich mitreisende Partner häufiger als alle anderen Expat-Typen um das Heim und/oder die Kinder oder befinden sich gerade auf Arbeitssuche. Angestellte (13 Prozent) machen beim Beschäftigungsstatus der mitreisenden Partner nur den drittgrößten Anteil aus. Tatsächlich sind 41 Prozent mit ihren Karrierechancen unzufrieden, verglichen mit 25 Prozent weltweit.

Mitreisende Partner sind nicht nur mit ihrer Karriere unzufrieden, sondern es fällt ihnen oft auch schwer, sich persönlich im Ausland einzugewöhnen. Ein Drittel fühlt sich in der Kultur des Gastlandes nicht zu Hause. Darüber hinaus glauben 20 Prozent, dass sie sich in ihrem derzeitigen Heimatland nie zu Hause fühlen werden. Fast jeder Dritte hat Schwierigkeiten, neue Freunde im Ausland zu finden, und einem noch größeren Prozentsatz fällt es schwer, insbesondere mit Einheimischen Kontakte zu knüpfen.

Expat-Typ 7: Der Student

Trotz einer niedrigen Sprachbarriere - der Anteil der Studenten, die sehr gute Kenntnisse der jeweiligen Landessprache haben, ist der höchste unter allen Expat-Typen - haben sie Schwierigkeiten, Freunde unter der einheimischen Bevölkerung zu finden. 41 Prozent finden dies schwierig, verglichen mit 36 Prozent weltweit. Vielleicht trägt dies dazu bei, dass sich nur 54 Prozent der Studenten in der Kultur des Gastlandes zu Hause fühlen. 46 Prozent sind in einer festen Beziehung, was weit unter dem globalen Durchschnitt (66 Prozent) liegt und den niedrigsten Anteil unter allen Expat-Typen darstellt. Jedoch sind Studenten mit einem Durchschnittsalter von 32,4 Jahren auch der mit Abstand jüngste Expat-Typ (globaler Durchschnitt: 44,2 Jahren). Diejenigen aber, die in einer festen Beziehung leben, haben ihren Lebensgefährten mit weitaus höherer Wahrscheinlichkeit in ihrem derzeitigen Aufenthaltsland getroffen als andere Expat-Typen. Abgesehen davon, dass sie hochgebildet sind - elf Prozent der Studenten haben bereits einen Doktortitel, der höchste Anteil unter den verschiedenen Expat-Typen - arbeiten sie auch selbst häufig im Bildungswesen oder im akademischen Bereich. Weitere gängige Berufsfelder sind die IT-Branche und Produktion sowie Herstellung & Ingenieurswesen. Mit 58 Prozent positiven Bewertungen sind Studenten mit ihren Karrierechancen sehr zufrieden. Allerdings sind nur 56 Prozent der Studenten mit ihrer finanziellen Situation zufrieden.