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Schmerzen durch monotone Bewegungen: Wie wichtig ist ein Basistraining?

Monotone Bewegungen beherrschen unseren Alltag. Ob wir sitzen, liegen, stehen oder gehen - Probleme tauchen meist durch eine einseitige, körperliche Belastung auf. Ein Basistraining, welches sich auf die Gegenbewegungen konzentriert, kann hier Abhilfe schaffen.

Gerhard ist Personal Trainer bei vita club in Salzburg und blickt auf jahrzehntelange Erfahrung im Gesundheitsbereich zurück. Er kennt die Anliegen, mit welchen seine Kunden an ihn herantreten und weiß, dass der Alltag oft wenig Platz für Bewegung und Abwechslung lässt.


"Wir leben in einer Zeit, in welcher wir viel auf Dauer machen. Wir schauen zu lange auf das Handy, wir sitzen zu lange in der gleichen Position oder wir gehen zwar viel, jedoch nur auf einer Ebene. Der Körper ist jedoch dafür ausgelegt, dass wir ihn fordern und das er Abwechslung bekommt", erklärt uns Gerhard im Interview.


Monotone Bewegungen finden sich in fast allen Berufen wieder. Während die einen stundenlang vor dem Computer sitzen, die Beine abgewinkelt, die Wirbelsäule starr und der Kopf nach vorne gebeugt, wird in der Werkstatt mit den Händen gearbeitet. Es wird stundenlang gehämmert, geschraubt und montiert. Wer immer die gleichen Bewegungen durchführt, läuft Gefahr, die 'Gegenspieler' in Mitleidenschaft zu ziehen und gesundheitliche Schäden davonzutragen.


"Die 'Gegenspieler' sind sozusagen die Gegenbewegungen zum Alltäglichen. Also jene Körperpartien, die jeden Tag vernachlässigt werden", klärt uns Gerhard auf. Gemeint ist damit zum Beispiel der Schulter - und Brustmuskelbereich, welcher durch das monotone Sitzen verkürzt. Auch Oberschenkelrückseite und Hüftbeugebereich sind durch die einseitige Sitzhaltung stark betroffen. Die Verkürzungen haben wiederum eine Auswirkung auf andere Bereich des Körpers, wie zum Beispiel die Wirbelsäule. Ändert sich dadurch wiederum die Position der Wirbelsäule, dann tauchen Probleme auf, die durch das Trainieren der Gegenspieler wieder gebessert werden können.

Basistraining um Probleme durch monotone Bewegungen vorzubeugen

Wie viel Training braucht es nun um die Gegenspieler, also all jene Bereiche die durch monotone Bewegungen vernachlässigt werden, aufzubauen?
Gerhard: Das muss ganz individuell abgestimmt werden. Das kommt darauf an, wie ein üblicher Alltag aussieht und wohin der Fokus zu legen ist. Bewegung empfehle ich aber sicher sechs Mal pro Woche. Hier zählen aber kleine Spaziergänge auch schon dazu. Ein bisschen Bewegung ist besser als nichts. Als richtiges Training würde ich empfehlen, mindestens zwei Mal pro Woche ein einstündiges 'Basistraining' zur wöchentlichen Routine werden zu lassen.


Was darf man unter einem Basistraining verstehen?
Gerhard: Ein Basistraining kümmert sich um die Gegenbewegungen zum Alltag. Ein Training für mehr Mobilität und Beweglichkeit. Zuerst muss eruiert werden, wo die Probleme liegen und welchen Körperpartien besonders viel Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte. Wer viel sitzt, ist zum Beispiel mit Streckungsübungen und Öffnungsübungen gut beraten.


Wie und wo starte ich am besten mit dem Basistraining?
Gerhard: Es gibt mittlerweile so viele Möglichkeiten, woher man sich das nötige Know-How holen kann. Aber man muss es erstens, richtig umsetzen können und zweitens, sich selbst Wissen aneignen.Es gibt hervorragende Apps und weitere Tools die beim Trainingsstart helfen, jedoch sehe ich die Herausforderung darin, die Übungen dann auch richtig auszuführen. Wer mit einem Basistraining beginnen möchte, sollte daher vorab einen Experten zu Rate ziehen und zumindest eine Zeit lang von dessen Erfahrung profitieren. Erfahrungsgemäß ist eine Kombination aus Expertenwissen und eigenem Engagement eine gute Option.

Für alle, die auf der Suche nach einfachen Aktivierungsübungen fürs Büro sind, hat Gerhard ein paar wertvolle Tipps parat.

Ein Basistraining fokussiert sich auf die Gegenbewegungen des Alltags.
Ein Basistraining fokussiert sich auf die Gegenbewegungen des Alltags.

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