Das wir zu viel Zeit in einer sitzenden Position verbringen, ist keine neue Erkenntnis und schon gar kein Geheimnis. Aus beruflichen Gründen ist es oft nicht anders möglich und kaum zu Hause angekommen, geht es volley auf die gemütliche Couch. Ein Blick auf den Schrittzähler am Handy bringt dann die tragische Wahrheit zum Vorschein. Die von der WHO empfohlenen 10.000 Schritte werden, wenn sich der Tagesablauf in Zukunft nicht ändert, wohl erst in einer Woche erreicht.
Die Folgen von Bewegungsmangel sind weitreichend. Gerhard, Personal Coach bei vita club in Salzburg, verrät uns, dass seine Kunden in erster Linie mit Problemen im Schulter- und Nackenbereich und Lendwirbelbereich zu ihm kommen. Auch mit Kopfschmerzen und Verspannungen haben einige stark zu kämpfen.
Gerhard: "Die gute Nachricht ist, dass sich immer mehr Menschen bewegen. Die schlechte jedoch ist, dass sich auch immer mehr Menschen nicht bewegen. Die Schere geht hier kontinuierlich weiter auf. Je mehr Stressfaktoren es im Leben gibt, desto weniger Motivation für Bewegung hat man. Darunter fallen zum Beispiel ein geringes Einkommen, Druck am Arbeitsplatz und im Privatleben und das Rauchen."
Bewegung im Büro: Besser als nichts
Nach einer Studie der Weltgesundheitsorganisation, ist jeder Dritte nicht aktiv genug. Laut der WHO gilt man als aktiv, wenn man sich pro Woche mindestens zwei Stunden bewegt oder 75 Minuten Sport treibt. Die Studie ergab auch, dass sich vor allem einkommensstarke Nationen zu wenig bewegen. Man fährt mit dem Auto in die Arbeit und sitzt auch dort den ganzen Tag auf dem Bürostuhl. Sport und Bewegung rücken in den Hintergrund.
Wenn wir zu viel sitzen und in einer Haltung verharren, dann werden unsere Muskeln einseitig belastet. Jene Muskelgruppen, die nicht benötigt werden, baut der Körper ab. Bewegungsmangel gilt als Mitauslöser für eine Reihe von Krankheiten und Haltungsschwächen.
Gerhard: "Die Leute glauben, dass ein bisschen Bewegung keinen Unterschied macht. Aber das ist falsch. Schon ein 20-minütiger Spaziergang in der Mittagspause hat positive Auswirkungen. Öfter die Position am Arbeitsplatz wechseln, aufstehen und die Pausen für ein bisschen Bewegung nutzen - dies sind kleine Veränderungen, die schon eine große Wirkung auf den Körper und die Gesundheit haben können."
