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Wieder fit für die Arbeit - Gesundheit im Beruf

Wenn man sich dem Arbeitsalltag nicht mehr gewachsen fühlt. fit2work bietet kostenlose Beratung an, um diesen Menschen zu helfen.

Um wieder in eine gesunde Balance in seinem (Arbeits-)Alltag zu finden, kann man sich Hilfe holen.
Um wieder in eine gesunde Balance in seinem (Arbeits-)Alltag zu finden, kann man sich Hilfe holen.

Es gibt Momente im Leben, da geht einfach gar nichts mehr. Ein zu hohes Arbeitspensum, Probleme in der Familie und viele weitere Lasten können so schwer auf den Schultern liegen, dass man sich nur noch mit großer Mühe für einen weiteren neuen Tag aufraffen kann. Für Menschen, die sich nicht mehr in der Lage fühlen, ihre berufliche Tätigkeit weiter stemmen zu können, gibt es eine öffentliche und kostenlose Möglichkeit, sich beraten und unterstützen zu lassen: fit2work. Die Einrichtung besteht seit 2012 in allen österreichischen Bundesländern und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen zu einem langen und vor allem gesunden Arbeitsleben zu verhelfen. In Anspruch nehmen darf den Dienst grundsätzlich jeder ab einem Alter von 18 Jahren, Standorte gibt es in allen Salzburger Bezirken. "Unser Service ist unabhängig davon, ob man in einem aktuellen Dienstverhältnis, im Krankenstand, selbstständig oder arbeitslos ist", erklärt Christina Mülneritsch, die das fit2work in Salzburg leitet. "Die Grundthematik unserer Zielgruppe ist die, dass man sich körperlich oder psychisch eingeschränkt und damit nicht mehr ausreichend leistungsfähig fühlt." Ärztliche Atteste oder anderweitige Nachweise seien dabei nicht notwendig. "Es geht wirklich um den subjektiven Eindruck, den der Mensch selbst von seinem aktuellen Status quo hat."

Wie hilft fit2work den einzelnen Menschen?

Am Anfang aller Maßnahmen, die fit2work in Gang setzt, steht immer ein ausführliches Beratungsgespräch. "Gemeinsam erheben wir, wie sich das Befinden der Person gestaltet und wo die konkrete Problematik für das Arbeitsleben und die Gesundheit vorliegt", beschreibt Mülneritsch, "da spielen oft mehrere Faktoren hinein. Beispielsweise kann eine sehr stressige Phase in der Arbeit mit einer Trennung vom Partner zusammenkommen und sich enorm auf die psychische Stabilität auswirken. Oder aber es bestehen konkrete gesundheitliche Probleme." Eine arbeitsmedizinische und/oder arbeitspsychologische Untersuchung im Haus von fit2work ist der nächste Schritt. Dabei gehe es nicht darum, die Arbeitsfähigkeit zu beurteilen. "Das wäre die Aufgabe des Arbeitsmarktservices (AMS) und der Pensionsversicherungsanstalt (PVA). Für uns ist in erster Linie wichtig, zu erheben, wie sich die aktuellen Probleme gestalten und welche Lösungsansätze es dafür gibt." In der Folge des Gesprächs und der Untersuchungen lautet das große Ziel, die Person wieder in die Lage zu versetzen, ihrer Stelle nachzugehen - oder aber eine neue Beschäftigungsmöglichkeit für die jeweilige Person zu finden.
"Es gibt da kein Patentrezept, das sich auf jeden Einzelnen anwenden ließe. Wir besprechen die Lebenssituation im Ganzen und überlegen uns dahingehend individuelle Möglichkeiten und Wege. Das sind häufig Kombinationen aus ganz unterschiedlichen Maßnahmen." Die konkreten Schritte, um einer Person wieder auf die Beine zu helfen, gestalten sich entsprechend unterschiedlich. Sie reichen von der Psychotherapie oder dem Aufenthalt in einer Rehaklinik über die Mediation bis hin zur Schuldenberatung. Nicht alle Services finden sich direkt im Haus von fit2work - stattdessen wird genetzwerkt. "Wir bleiben der erste Ansprechpartner für unsere Beratungskunden und stellen den Kontakt zu anderen Institutionen her."

Im Mittelpunkt stehe bei allen möglichen Schritten das Interesse der Person selbst. "Wir gehen immer mehrere Möglichkeiten durch. Wenn jemand beispielsweise nicht für sechs Wochen in eine Rehaklinik kann oder möchte, wird eben die Möglichkeit einer ambulanten Therapie besprochen." Im Fokus stehen dabei Angebote, die von österreichischen Trägern bezahlt werden und somit für den Beratungskunden nicht mit Kosten verbunden sind. "Aber natürlich werden auch jene Möglichkeiten besprochen, die nicht vollständig oder gar nicht getragen werden, jedoch hilfreich wären." Auf die jeweilige Einkommenssituation der Person werde dabei Rücksicht genommen. "Im Falle dessen, dass jemand wirtschaftlich schwach ist, haben wir wiederum Möglichkeiten, bestimmte Leistungen wie beispielsweise die Psychotherapie über bei uns angegliederte Projekte kostenfrei anzubieten." Über die wirtschaftliche Situation entscheide dabei stets jene Institution, die die Leistung anbiete, sowie das AMS und die PVA.

Die Beratung wird dankend angenommen - und führt zum Erfolg

Basisinformationen von fit2work lassen sich über eine Hotline einholen, in Anspruch genommen wird dies jährlich im Durchschnitt von 1400 Personen in Stadt und Land Salzburg. 1200 Salzburger nehmen zudem die darauffolgende Erstberatung und 700 ein weiteres Beratungsgespräch in Anspruch. Drei bis vier Monate nach den Gesprächen und dem Planen von entsprechenden Maßnahmen nimmt das Team von fit2work erneut Kontakt zu den Beratungskunden auf und erkundigt sich nach deren Befindlichkeit. Mit mitunter erfreulichen Ergebnissen. "33 Prozent der Arbeitssuchenden haben in den Jahren zwischen 2016 und 2019 nach unseren Gesprächen und Maßnahmen eine Anstellung erhalten." Die Maßnahmen zur gesundheitlichen Rehabilitation und Stabilisierung waren dann erfolgreich. "Nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern eben auch die psychische Stabilität, das Gefühl der Selbstwirksamkeit und Motivation sind entscheidend dafür, dass ein Mensch wieder gerne in die Arbeit geht und sein Leben anpackt", erklärt Mülneritsch. 37 Prozent der Kunden, die in einem Dienstverhältnis waren, lösen dieses nach dem Gespräch mit fit2work auf, "wobei sich viele schon im Kündigungsprozess befinden, wenn sie zu uns kommen". 80 Prozent der Angestellten und 69 Prozent der Arbeitslosen geben an, dass ihnen die Beratung entscheidend weitergeholfen habe.

Fit2work

Hotline: 0662/88 24 64-1290
(Mo.-Do., 8-18 Uhr, Fr., 8-15 Uhr)
fit2work.at

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