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Neues BWL-Studium mit Nachhaltigkeitsfokus

Es steht schlecht um die Finanzen der heimischen Fachhochschulen. Dennoch gibt es gute Nachrichten vonseiten der FH Burgenland - sie startet einen neuen "grünen" Studiengang.

Nachhaltigkeit ist in aller Munde – doch: Wie managt man nachhaltig?
Nachhaltigkeit ist in aller Munde – doch: Wie managt man nachhaltig?

Kreislaufwirtschaft, Green Marketing, Sustainable Finance - Begriffe, die immer mehr in den Unternehmenswelten Einzug finden. Diesen Entwicklungen widmet sich nun die FH Burgenland am Studienstandort Eisenstadt - "International Sustainable Business" heißt der neu ins Leben gerufene Studiengang. Es handelt sich um das erste Bachelorstudium in Österreich, das Betriebswirtschaftslehre mit einem deutlichen Fokus auf Nachhaltigkeit vereint.

Transformationsprozesse in Unternehmen begleiten können

Ziel ist es, den Studierenden zukunftsträchtige Kompetenzen beizubringen und sich im Management nachhaltiger Unternehmensprozesse einzubringen. Zusätzlich zu den betriebswirtschaftlichen Inhalten mit globalem Fokus wurde ein "Nachhaltigkeits-Kompetenzbündel" geschnürt: Vermittelt werden soll dort alles, was die Absolventinnen und Absolventen später im Job brauchen, um weltoffen, faktenbasiert und selbstbewusst zu agieren. Studierende sollen Transformationsprozesse in Unternehmen anstoßen und begleiten können. So lautet zumindest die Zieldefinition der Fachhochschule Burgenland.

Abgehalten wird "International Sustainable Business" in englischer Sprache. Dauer: sechs Semester. Ein freier Tag in der Woche soll den Studierenden das Arbeiten neben dem Studium ermöglichen. Gestartet wird die erste Runde im Herbst 2023, eine Anmeldung ist bereits jetzt möglich.

Ausschlaggebend für die Kreierung des neuen Studiengangs ist die Tatsache, dass seit den Krisen der letzten Jahre auch die Unternehmen angehalten sind, ihre Prioritäten neu zu ordnen. Zudem kommt eine neue EU-Regelung, die voraussichtlich ab 2023 alle Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitenden zur Nachhaltigkeitsberichterstattung verpflichtet.

Alles eine Frage der Finanzen

Zuletzt ging ein Aufschrei durch die Welt der österreichischen Fachhochschulen. Durch die Teuerung kommen auch die FH finanziell stark in Bedrängnis - damit auch weiterhin ein qualitätsvolles und zielgerichtetes Studium geboten werden kann, sei eine Aufstockung der Mittel vom Bund nötig. "Wir brauchen eine sofortige Erhöhung der Fördersätze dringender denn je. Neben den fehlenden Mitteln macht den Fachhochschulen vor allem die Ungewissheit zu schaffen. Wir brauchen jetzt Klarheit, wie es mit der Finanzierung der Fachhochschulen weitergeht", sagt Ulrike Prommer, Präsidentin der Österreichischen Fachhochschul-Konferenz (FHK). Ohne eine sofortige Anhebung der Fördersätze pro Studienplatz sei die hohe Qualität an Fachhochschulen nicht aufrechtzuerhalten. An einen weiteren Ausbau des Sektors ist in dem Fall nicht zu denken - so fasst die Interessenvertretung aller österreichischen FH die Lage zusammen.

Notwendige Rahmenbedinungen müssen geschaffen werden

In Zahlen heißt das, dass die Studienplatzförderung für 2023 um 20 Prozent erhöht werden soll. Das bedeute eine Aufstockung der Mittel für alle Fachhochschulen um rund 75 Millionen Euro. "Es geht dabei nicht um zusätzliche Mittel, sondern um einen Ausgleich für die steigenden Kosten aufgrund der galoppierenden Inflation", betont Georg Pehm, Geschäftsführer der FH Burgenland sowie FHK-Vizepräsident. Und weiter: "Wir brauchen das, was die Teuerung schon weggefressen hat und was sie noch an Mehrausgaben ausmachen wird."

Der Tenor von Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil: "Ob in der Pflege oder anderen Gesundheitsbereichen, in der Informatik oder in technischen Studiengängen oder im Bereich erneuerbare Energie - die Gesellschaft und die Wirtschaft brauchen FH-Absolventen dringend." Was heißt das nun? "Wir müssen auch die notwendigen Rahmenbedingungen für ein ordentliches, qualitätsvolles Studium schaffen, damit wir unsere Wirtschaft wettbewerbsfähig halten und die öffentlichen Leistungen so erbringen können, wie es die Menschen in Österreich mit Recht erwarten."