SN.AT / Leben / Karriere

Die neue Mathe-Zentralmatura steht auf dem Prüfstand

Die schlechten Ergebnisse der letzten Mathematik-Zentralmatura veranlasst den Bildungsminister Faßmann einige Änderungen durchzuführen.

Trotz Änderungen soll die Zentralmatura nicht „leichter“ werden.
Trotz Änderungen soll die Zentralmatura nicht „leichter“ werden.

Die nächste Mathe-Zentralmatura steht vor der Tür und die Schüler werden bereits bestmöglichst darauf vorbereitet. Doch wie schwierige wird die Zentralmatura heuer? Damit sich die schlechten Ergebnisse vom Vorjahr 2018 nicht wiederholen, präsentierte Bildungsminister Heinz Faßmann kürzlich neue Änderungen.
Bei der Mathematik-Zentralmatura soll es ab dem nächsten Haupttermin am 8. Mai kürzere und verständlichere Angabentexte, Erleichterungen bei der Punktvergabe sowie an den AHS mehr Zeit für die Grundlagenaufgaben und im Notenschlüssel einen zusätzlichen Weg zum Vierer geben.

Die Mathematik Ergebnisse 2018

Auslöser für die Maßnahmen waren die Matura-Ergebnisse des letzten Haupttermins im Mai 2018: Damals scheiterten an den AHS rund 22 Prozent an den schriftlichen Klausuren, an den berufsbildenden höheren Schulen (BHS) waren es 19 Prozent. Faßmann schickte daraufhin den ehemaligen Wiener Stadtschulratspräsidenten Kurt Scholz auf eine "Zuhörtour" in die Bundesländer, um Verbesserungsvorschläge zu sammeln.
Hier das Ergebnis und die Verbesserungsvorschläge für die nächste Mathe-Zentralmatura:

Verbesserte Punktevergabe

Formal soll es etwa die Möglichkeit geben, bestimmte Aufgaben nicht nur mit null oder einem Punkt zu bewerten, sondern auch mit einem halben. Das gilt auch bei Multiple-Choice-Aufgaben, die bisher für den Erhalt des Punkts vollständig korrekt gelöst werden mussten. Künftig soll es bei nur teilweise richtiger Lösung auch einen halben Punkt geben können.

Verständlichere Angaben

Ganz generell sollen sowohl die Erläuterungen als auch die Angaben kürzer und verständlicher werden. Dazu kommt, dass am Beginn der Matura ein Fachlehrer anwesend sein soll. Scholz stellt sich dafür vor, dass der Lehrer am Beginn der Klausur die Aufgaben auf ihre Vollständigkeit und Leserlichkeit durchgehen soll. In einem nächsten Schritt soll es zu einer Überarbeitung des Prüfungsstoffs kommen und die Fortbildung besser auf die Bedürfnisse der Lehrer zugeschnitten werden.

Mehr Zeit für die Grundaufgaben

An den AHS bestand die Mathe-Matura bisher aus zwei getrennten Blöcken: Zunächst musste der zweistündige Grundlagenteil (24 Punkte) gelöst und abgegeben werden, anschließend der zweieinhalbstündige zweite Teil mit anspruchsvolleren Aufgaben (ebenfalls 24 Punkte). Für einen Vierer waren 16 Punkte im Grundlagenteil nötig, wobei im zweiten Teil dafür noch vereinzelt Bonuspunkte zur Erreichung der 16 Punkte gesammelt werden konnten. Künftig werden beide Aufgabenteile miteinander ausgeteilt und können die vollen viereinhalb Stunden bearbeitet werden. Für einen Vierer reichen entweder die bisherigen 16 Punkte (plus Bonuspunkte aus dem zweiten Teil) im Grundlagenteil oder - neu - insgesamt 24 Punkte aus beiden Teilen.