Bewerbungsprozess

Am Gemeinwohl mitwirken: Arbeiten im öffentlichen Dienst

Beim Land Salzburg sind viele neue Stellen in unterschiedlichen Bereichen zu besetzen.

Die Arbeit im öffentlichen Dienst galt lange als verstaubt. Mittlerweile hat sich vieles geändert. SN/stokkete - stock.adobe.com
Die Arbeit im öffentlichen Dienst galt lange als verstaubt. Mittlerweile hat sich vieles geändert.

Arbeiten mit Sinn. So beschreibt es die Marketingabteilung des Landes Salzburg. Wer im öffentlichen Dienst tätig sei, könne am Gemeinwohl mitwirken. Egal ob als Bauleiter, Psychologe oder Bibliotheksassistent - gefragt sind Bewerber und Bewerberinnen für den Salzburger Landesdienst allemal.

Mitarbeiter sind in vielen Bereichen gesucht

"Aufgrund der demografischen Situation sind aktuell und in den kommenden Jahren zahlreiche neue Stellen zu besetzen", teilt Christoph Gappmaier, Leiter des Referats für Personalgewinnung und Bedienstetenschutz mit. Mitarbeiter seien in den unterschiedlichsten Bereichen gesucht. Zwar galt das Image im öffentlichen Dienst lange als verstaubt, das Bild vom "Beamten mit Ärmelschonern" sei heute jedoch weder zeitgemäß noch repräsentativ. Im Gegenteil, gegenüber der freien Wirtschaft wirke der öffentliche Dienst durchaus attraktiv: Ein transparentes Gehaltssystem, flexible Arbeitszeitmodelle sowie die Stabilität des Dienstgebers versprechen Sicherheit. Mit rund 3000 Beschäftigten in den unterschiedlichsten Berufen zählt die Salzburger Landesverwaltung zu den größten und vielseitigsten Arbeitgebern im Land Salzburg.

Flexible Arbeitszeiten ermöglichen Studium

Auch Dennis Parkash zählt zu ihnen. Der 28-Jährige hat beim Land Salzburg eine Lehre als Vermessungstechniker gemacht. Nach seinem Abschluss wurde er vom Land übernommen und machte dann die Matura auf der Abendschule. Mittlerweile studiert Parkash Politikwissenschaften an der Universität Salzburg. Die Arbeit beim Land hat er trotzdem nicht aufgegeben. Nach einer einjährigen Bildungskarenz, für die er vom Dienst freigestellt wurde, ist er nun wieder zurückgekehrt und seitdem als Verwaltungsassistent im Referat Katastrophenfonds eingesetzt.

Bild: SN/privat
„Mein Studium und die Arbeit beim Land sind gut vereinbar.“ Dennis Parkash, Verwaltungsassistent

"Die Aufgabenfelder des Landes bieten sehr viele Möglichkeiten", sagt Parkash. Anders als bei seiner alten Dienststelle als Vermesser, wo viele Außendienste angefallen seien, sei die Stelle im Katastrophenfonds sehr gut mit seinem Studium vereinbar. Als Sekretär ist er unter anderem für die Prüfung von Anträgen bei Katastrophen zuständig. Die universitäre Ausbildung und die Arbeit als Verwaltungsassistent ergänzen sich gut. Die oft theoretischen Inhalte aus dem Studium - Parkash ist mittlerweile im fünften Semester - würden in der Arbeit für ihn greifbar, Inhalte überschneiden sich teilweise. "Im Grunde profitieren Arbeitgeber und Arbeitnehmer so wechselseitig voneinander", sagt Dennis Parkash. Er schätzt die Flexibilität seines Arbeitgebers sehr. So ermögliche ihm die Gleitzeit das Besuchen seiner Seminare und Vorlesungen.

Einkommensunterschiede vergleichsweise geringer

Der Frauenanteil der Salzburger Landesverwaltung liegt derzeit bei 55 Prozent. Einkommensunterschiede von Frauen und Männern seien vergleichsweise geringer als in der Privatwirtschaft. Das liege auch daran, dass sich der öffentliche Dienst in der Frauenförderung in einer Vorbildrolle sehe und Diskriminierungsfreiheit schaffen wolle, teilt Christoph Gappmaier mit.

Für Menschen mit Beeinträchtigung sei dieser Arbeitgeber besonders interessant. "Menschen mit Beeinträchtigungen sind immer besonders zur Bewerbung eingeladen", sagt Gappmaier. Es gebe eigene Vertrauenspersonen und begünstigte Regelungen im Dienstrecht.

Auch für Quereinsteiger sei eine Tätigkeit im öffentlichen Dienst interessant, weil berufliche Vordienstzeiten bei der Einstufung angerechnet werden können - unabhängig davon, ob diese im öffentlichen Dienst erbracht worden sind. "Einschlägige Vorerfahrung im öffentlichen Bereich kann Vorteile bringen, ist jedoch in der Regel nicht zwingend erforderlich."

Österreicher-Vorbehalt gilt für wenige Positionen

Der früher geltende Österreicher-Vorbehalt der österreichischen Staatsbürgerschaft gilt inzwischen nur mehr für wenige Positionen, die ein besonderes Verhältnis zu Österreich voraussetzen. Dadurch soll der Salzburger Landesdienst auch für Bewerber aus dem benachbarten Ausland attraktiv gemacht werden. Das Land erhofft sich dadurch, seine Diversität und Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Ausreichende Deutschkenntnisse stellen jedoch nach wie vor ein allgemeines Aufnahme-Erfordernis dar.

Standpunkt - Anna Weber:
Ohne den öffentlichen Dienst geht nichts
Wer an den öffentlichen Dienst denkt, hat oft ein Bild vor Augen: einen kaffeetrinkenden Beamten an seinem Schreibtisch, die Bleistifte und Aktenordner akribisch geordnet, vom Charakter her ein eher gemütlicher Typ. Witze auf Kosten von Beamten gibt es en masse.

Das Image von Mitarbeitern im öffentlichen Dienst galt lange als verstaubt. Das ist jedoch alles andere als gerechtfertigt. Das Aufgabenfeld ist vielfältig, ohne Menschen, die im öffentlichen Dienst arbeiten, würde vieles nicht funktionieren: Keiner würde den Müll abholen, sich um die Kinderbetreuung kümmern, Feuer löschen oder Straßen planen. Auch unsere Freizeit wäre ohne die Bibliotheken, Hallenbäder und die schön gestalteten öffentlichen Plätze viel ärmer. "Nicht immer sichtbar, aber unverzichtbar" titelt der Magistrat Salzburg auf seiner Homepage und wirbt damit für einen Einstieg beim öffentlichen Dienst - Arbeitskräfte werden nämlich auch hier dringend gesucht.

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