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Vorteile in einem Familienunternehmen zu arbeiten

Zusammenhalt und Loyalität steht für Familienbetriebe an erster Stelle. Firmen in Familienhand bieten auch ihren Mitarbeitern einige Vorteile.

Familienunternehmen sind laut der WKO das Rückgrat der österreichischen Wirtschaft.
Familienunternehmen sind laut der WKO das Rückgrat der österreichischen Wirtschaft.

Fast 90 Prozent aller Unternehmen in Österreich sind Familienunternehmen. Mit rund 1,8 Millionen Beschäftigten und 393,5 Mrd. Euro Umsatz schaffen sie laut der Wirtschaftskammer Österreich einen Großteil der Arbeitsplätze und sind damit das Rückgrat der österreichischen Wirtschaft. Auch an der Spitze des oberösterreichischen Lebensmittelproduzenten Spitz, den es seit mehr als 160 Jahren gibt, steht 2020 mit Walter Scherb erneut ein Familienmitglied. Scherb sieht in Familienunternehmen deutliche Vorteile, nicht nur für die Familienmitglieder im Betrieb. So seien Familienunternehmen für ihre gute Arbeitsatmosphäre bekannt - ob mehrköpfiger Familienbetrieb oder, so wie Spitz, ein Konzern mit mehreren Hundert Mitarbeitern.

Spürbarer Teamgeist und Sicherheit

"Der starke Unternehmensgeist, Loyalität und starke Mitarbeiter-Orientierung sind nur einige der Gründe, die die Arbeit in einem Familienunternehmen für Arbeitnehmer so interessant machen", fasst Walter Scherb zusammen, "laut KMU Forschung Austria sind Familienbetriebe vor allem in den Bereichen Tourismus, Handel und in der Produktion angesiedelt. Zahlreiche Studien, wie etwa jene der deutschen Stiftung Familienunternehmen, belegen, dass Bewerber Familienunternehmen mit einem positiven Arbeitsklima, einem kooperativen Führungsstil und spürbarem Teamgeist verbinden." Zudem gelten Familienunternehmen als sichere Arbeitgeber, führt Scherb weiter aus: "Der familiäre Umgang miteinander bezieht sich oft nicht nur auf die Verwandtschaft, sondern auf die gesamte Belegschaft. Dies sorgt für ein verstärktes Sicherheitsgefühl und eine deutlich geringere Fluktuation." Zahlreiche Mitarbeiter seien bei der Firma Spitz bereits seit Jahrzehnten angestellt. Das sieht Scherb auch darin begründet, dass sich die Leiter von Familienunternehmen in ihren Entscheidungen häufig an den Mitarbeitern orientieren. "In klassischen Konzernen werden Veränderungen oft anhand von strengen Formalismen beschlossen", beschreibt Scherb, "in Familienunternehmen basieren Entscheidungen auf Langfristigkeit und nicht auf Quartalsergebnissen oder Börsenkursen."

Verstärktes Bedürfnis nach Regionalität

Auch ökologisch betrachtet seien Familienunternehmen vorteilhaft. Sie erfüllten die zunehmende Nachfrage nach regionalen Produkten, erklärt Scherb: "Heimische Konsumenten wollen immer häufiger wissen, woher ihre Produkte tatsächlich stammen, und sind neugierig, welche Personen hinter den Unternehmen stehen. Das ist es auch, was Familienunternehmen für Arbeitnehmer so attraktiv macht." Das Thema Regionalität spiegle sich nicht nur in der heimischen Lebensmittelindustrie wider - sondern spiele auch in der Suche nach neuen beruflichen Perspektiven eine immer bedeutendere Rolle.

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