Gerade in schwierigen Zeiten hilft eine Portion Resilienz. Eine Beraterin gibt Tipps.

Warum wachsen manche Prominente wie Keanu Reeves oder J. K. Rowling, wenn sie mit Widrigkeiten konfrontiert sind? Warum verzweifeln andere? Erstgenannte verfügen über eine gewisse Resilienz, aufgrund derer sie schneller durch Krisen durchkommen als andere. Darauf weist Johanna Waldmann hin, sie ist Businesscoach in Salzburg mit Schwerpunkt Resilienz. Das Besondere daran sei, dass resiliente Menschen bei Widrigkeiten dazulernen. Auf diese Erfahrungen und neuen Fähigkeiten könnten sie zurückgreifen, wenn es in Zukunft wieder eine Situation erforderlich macht. Das aus dem Lateinischen kommende Wort (resilire = zurückspringen, abprallen) steht heute für Widerstandsfähigkeit. Etwas Unerwünschtes bleibt sozusagen nicht an einem haften. Diese Widerstandsfähigkeit lässt sich trainieren.
Fähigkeit für jeden erlernbar
Ein mögliches Missverständnis will Johanna Waldmann gleich ausräumen. "Resilient zu sein heißt nicht, emotional kalt oder hart zu sein. Vielmehr geht es um innere Kraft und Belastbarkeit", wie sie kürzlich im Rahmen eines Vortrags bei den Salzburger Medienfrauen betonte. Lernen könne diese Fähigkeit jede und jeder, die bzw. der sich für das Üben regelmäßig Zeit nehme. Zu den Übungstipps, die sie ihren Kundinnen und Kunden gibt, zählen die folgenden: Am Anfang steht der Rückblick. "Denken Sie an frühere Krisen: Welche Eigenschaft hat Ihnen damals geholfen?", so Waldmann. Improvisation und die Bereitschaft, Neues zu lernen, würden generell helfen. Oft erleichtere auch eine Änderung der inneren Einstellung Situationen. Hat man sich bei einem Arbeitsprojekt oder der Berufswahl "verfahren" und muss die Richtung ändern, kann die Beurteilung ja auch lauten: Umwege erhöhen die Ortskenntnis.
Nicht zu lange grübeln
Waldmann weist auch auf das Potenzial von Dankbarkeit hin: Sich bewusst zu machen, wofür man dankbar ist und worum einen andere beneiden, schaffe ein positives Grundgefühl, das Kraft gebe. Um Widrigkeiten gelassener zu begegnen, rät Waldmann dazu, Hürden miteinzuplanen und sich Feedback von außen zu holen. Auch nach innen zu hören sei wichtig: "Überlegen Sie: Wer von meinem ,inneren Team' drängelt sich gerade in den Vordergrund? Wie möchte ich auf die vorliegende Situation reagieren?", schildert Waldmann. So komme man ins aktive Tun.
Grundsätzlich lohne es sich, an mehr als zwei Optionen zu denken. Am besten werde nicht zu lang überlegt. Personen, die zum Grübeln neigen, leiste die Fünf-Sekunden-Regel manchmal gute Dienste. Sie lautet: "5, 4, 3, 2, 1 - tun!"
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