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Salzburgerin ist neue FEMtech-Expertin

Umweltministerium kürte Ayla Schwarzmayr zum Rollenmodell für Frauen in der Technik. Die Salzburgerin entwickelt Oberflächen von Fußböden in einer männerdominierten Branche.

Ayla Schwarzmayr entwickelt Holzböden und ist FEMtech-Expertin des Monats November.
Ayla Schwarzmayr entwickelt Holzböden und ist FEMtech-Expertin des Monats November.
Ayla Schwarzmayr entwickelt Holzböden und ist FEMtech-Expertin des Monats November.
Ayla Schwarzmayr entwickelt Holzböden und ist FEMtech-Expertin des Monats November.

Die neue FEMtech-Expertin kommt aus Hallein. Auf ihre Auszeichnung hat sie viele positive Reaktionen bekommen. "Für mich zeigen die Gratulationen, dass solche Auszeichnungen noch immer etwas ganz Wichtiges sind. Und dass wir noch nicht am Ziel sind, was Frauen in der Technik angeht", so Ayla Schwarzmayr. Sie wurde vor wenigen Tagen vom Umweltministerium zur FEMtech-Expertin des Monats November 2020 gekürt. Diese Würdigung macht die Leistungen von Frauen im Forschungs- und Technologiebereich in Österreich sichtbar. Die 28-Jährige ist Decor Management Senior Specialist bei der Fritz Egger Holzwerkstoffe GmbH. Das Tiroler Familienunternehmen produziert mit rund 10.100 Mitarbeitenden an 20 Standorten weltweit und gehört zu den international führenden Holz verarbeitenden Unternehmen. Schwarzmayr arbeitet am Stammsitz in St. Johann in Tirol an der Entwicklung für Dekore und Oberflächen von Fußböden mit. "Dafür schauen wir uns laufend an, welche neuen Holzarten, Materialien und Farben gerade im Kommen sind", schildert sie. Bei ihrer Tätigkeit präsentiert sie Kunden ausgewählte Trends und betreut auch die Schnittstellen zu Technik, Produktmanagement, Marketing und Vertrieb. Holzböden, an deren Entwicklung die Halleinerin mitgewirkt hat, finden Konsumenten im Bodenfachhandel, in der Möbelindustrie und in Baumärkten. Der nachhaltige Werkstoff Holz und eine gut ausgebildete, ambitionierte Technikerin waren für das Umweltministerium ausschlaggebend für die Auszeichnung Ayla Schwarzmayrs. Sie selbst arbeitet gerne in der männerdominierten Holzbranche: "In einem Männerumfeld zu arbeiten kann für eine Frau sehr positiv für ihre eigene Entwicklung sein. Am Ende lernen beide Geschlechter." Zum Werkstoff Holz ist die 28-Jährige über die HTL Salzburg gekommen. "Mein Vater hat mir nach der Unterstufe am Halleiner Gymnasium geraten, in eine berufsbildende Schule zu wechseln. Das war ein guter Tipp. Eine Freundin hat mich auf die HTL gebracht, wo ich den damaligen Lehrgang Textildesign gemacht habe." Der kreative Hintergrund hilft ihr jetzt im Dekormanagement. Schon im Textildesignlehrgang galt es, in Projekten und Fachpraktika Gelerntes gleich praktisch umzusetzen. Weil sie nicht rein kreativ arbeiten wollte, absolvierte Schwarzmayr an der FH Salzburg das Masterstudium Holztechnologie und Holzwirtschaft, das sie mit ausgezeichnetem Erfolg abschloss. In Praktika in deutschen Betrieben lernte sie den Innenausbau von Yachten und Autos kennen, was sie schließlich in die kleine Sparte Oberflächen- und Dekorentwicklung gebracht hat. "Gutes Design braucht technisches Know-how", ist sich Schwarzmayr sicher. Auf ihre erste Stelle, für die drei Jahre Berufserfahrung gefordert waren, hat sie sich einfach als Jobanfängerin beworben - und sie bekommen. Ihr Rat an Jugendlichen: "Tut, was ihr gerne macht und könnt. Traut euch einfach."