Wenn man Daniel Armstorfer in der Arbeit treffen will, dann muss man früh aufstehen - oder ihn bei Dienstschluss in der Firma abpassen. Dazwischen ist er unterwegs. Daniel fährt von einem Kunden zum nächsten, versetzt etwa Klimaleitungen auf Baustellen, montiert Klimageräte in Hotels oder wartet und repariert Kühlgeräte in der Gastronomie. Es ist genau diese Abwechslung, die dem 18-Jährigen so großen Spaß macht. Daniel absolviert die Lehre zum Kälte- und Klimaanlagentechniker bei der Firma Hasenbichler und ist mitten im dritten Lehrjahr. Durch seinen Vater, der selbst in der Gastro tätig ist, kam Daniel auf die Idee, sich zu bewerben. Nach einem Schnuppertag war die Entscheidung schnell getroffen. "Bei mir ist kein Tag wie der andere und genau das liebe ich an meinem Beruf. Ich habe viel mit verschiedenen Menschen zu tun und es wird nie eintönig."
Ins kalte Wasser
Um 7 Uhr beginnt Daniels Tag. Wenn er von seinem Wohnort in Puch bei Hallein in die Firma nach Golling kommt, verschafft er sich zunächst einen Überblick. Sein erster Ansprechpartner ist der Serviceleiter. Er ist wie ein Fluglotse und teilt Listen mit Aufträgen an Daniel und seine fünfzehn Kollegen aus. So weiß jeder, was es wo zu erledigen gilt. Und dann geht es schon los. Daniel kontaktiert den ersten Kunden und lässt ihn wissen, dass er bald eintreffen wird. "Schüchtern sollte man nicht sein in diesem Job, aber das bin ich zum Glück nicht", sagt er und lacht, "als ich das erste Mal allein mit einem Bauleiter alles ausgemacht habe, war ich natürlich schon etwas nervös." Dass Daniel seinen Tag selbstständig organisiert, ist erst seit April so. Davor war er im Team unterwegs. "Da muss man die jungen Leute auch ein bisschen ins kalte Wasser springen lassen", sagt Geschäftsführer Robert Hasenbichler. "Daniel macht das sehr gut, er hat Freude und zeigt Ehrgeiz. Unsere Kunden rufen sogar extra an, um ihn zu loben."
Boomende Branche, zu wenige Lehrlinge
Fürs selbstständige Organisieren seines Tages erhält Daniel eine Prämie. Überhaupt werden besondere Leistungen, auch in der Berufsschule, bei Hasenbichler zusätzlich belohnt. Als weiteres Zuckerl schießt der Betrieb auch noch etwas fürs Fitnessstudio zu. Trotzdem sei es nicht leicht, junge Menschen für den Lehrberuf des Kälte- und Klimaanlagentechnikers zu gewinnen. Hauptgrund sei, dass kaum jemand den Beruf kenne und daher auch kaum jemand wisse, was dieser zu bieten habe, so der Chef. Dabei nutze jeder von uns täglich ein Produkt aus der Klima- oder Kältetechnik, "sei es beim Mittagsbuffet, wenn man den Pudding aus der Kühlvitrine holt, oder im Serverraum, der ohne Kühlung schnell überhitzen würde". Seit 1978 ist Hasenbichler Spezialist für Kühl- und Klimatechnik und beliefert damit Industrie und Gastronomie. Rund 40 Mitarbeitende arbeiten am Standort in Golling.