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Die besten Städte für Absolventen

Salzburg liegt auf Platz zwei der beliebtesten Städte nach dem Studienabschluss. In München ist das Einkommen mit 3300 Euro am höchsten, in Graz sind Lebensmittel am teuersten.

Linz rangiert auf Platz eins der besten Städte für Absolventen in Österreich.
Linz rangiert auf Platz eins der besten Städte für Absolventen in Österreich.

Das Studium ist geschafft und der Abschluss in der Tasche, doch eine Frage bleibt bei vielen Absolventen: was jetzt und vor allem wohin? Die Wahl des ersten Arbeits- und Wohnorts nach dem Studium ist schwer - soll man am Studienort bleiben, zurück nach Hause ziehen oder doch etwas ganz Neues starten? Das Leben nach der Uni kann schwierig sein. Der Wechsel vom Studentenleben am Campus und in den Wohnheimen mit flexibler Zeiteinteilung in die Welt der Arbeit, Gehälter und strengen Haushaltsbudgets ist für viele eine große Umstellung. Bei der Auswahl des Standorts spielen viele Aspekte eine wichtige Rolle.

Eine kürzlich durchgeführte Studie von Savoo ist der Frage nach dem richtigen Wohnort mit den besten Möglichkeiten für Absolventen nachgegangen. Die Studie hat sowohl die 30 größten Städte Deutschlands als auch österreichische Studentenstädte berücksichtigt. Außerdem nimmt sie Faktoren wie die durchschnittlichen Lebenshaltungskosten, das durchschnittliche Monatseinkommen und die Berufsfelder mit den besten Einstiegsgehältern unter die Lupe.

Vergleicht man die Anzahl der verfügbaren Einstiegsjobs mit der Einwohnerzahl der fünf größten Städte Österreichs, so liegt Linz mit 205,4 Jobs pro 10.000 Einwohner an erster Stelle. Das durchschnittliche Monatseinkommen in Linz beträgt 2059 Euro und passt sich den niedrigen Kosten für Lebensmittel, öffentliche Verkehrsmittel und Miete an. Die Hauptstadt Wien belegt aufgrund der stärkeren Konkurrenz und einer niedrigeren Zahl von verfügbaren Jobangeboten für junge Berufseinsteiger den vierten Platz. Salzburg liegt mit einer durchschnittlichen Monatsmiete von 704 Euro auf Platz zwei der Studie. Die Lebensmittelpreise liegen bei 306 Euro und damit weit über den Preisen, die Bewohner deutscher Städte für Nahrungsmittel und Getränke ausgeben. Teurer als in Salzburg sind die Lebensmittelpreise nur noch in Graz. Dafür liegt das durchschnittliche Monatseinkommen für Absolventen in Salzburg bei 2207 Euro und ist damit nach Wien (2331 Euro) das höchste in Österreich. Auf Platz drei der attraktivsten Städte für Studenten liegt Graz, auf Platz fünf Innsbruck.

Kleine Städte bieten gute Aussichten

Der Schwerpunkt dieser Studie liegt zwar auf der Anzahl der in jeder Stadt verfügbaren Jobangebote, jedoch berücksichtigt sie auch Faktoren wie das durchschnittliche Gehalt und die Lebenshaltungskosten vor Ort, einschließlich Miete, Lebensmittelpreise, Kosten für öffentliche Verkehrsmittel, Bier und Restaurantbesuche sowie der Zahl der aktiven Studenten, die in der Stadt leben und sich möglicherweise bald um eine Stelle bewerben werden.

In Deutschland übernimmt Duisburg aufgrund der höchsten Anzahl von Einstiegsjobs pro 10.000 Studenten den ersten Platz im Ranking. Auch die Durchschnittsmiete ist die zweitniedrigste aller untersuchten Städte. Beim durchschnittlichen Einkommen gehört Duisburg jedoch zu den Städten mit den niedrigsten Werten. Absolventen zahlen im Monat durchschnittlich 412 Euro Miete und weisen ein Einstiegsgehalt von durchschnittlich 2000 Euro auf. Dank der geringen Anzahl an Studenten und der ebenso günstigen Miete - mit 362 Euro die niedrigste unter allen untersuchten Städten - belegt Chemnitz den zweiten Platz. Auch die monatlichen Kosten für öffentliche Verkehrsmittel sowie Bier sind hier am niedrigsten. Obwohl es weniger Einstiegsjobs gibt und das Einkommen niedriger ist, überwiegt das Gesamtpotenzial der Stadt das der anderen. Nürnberg (auf Platz drei) gehört zu den Top-5-Städten Deutschlands mit dem höchsten Durchschnittseinkommen und den Top-10-Städten mit den meisten Einstiegsjobs - und ist damit eine weitere großartige Stadt für junge Arbeitskräfte.

Insgesamt boten kleinere Städte aufgrund der geringeren Konkurrenz um Jobs und der niedrigeren Kosten etwas bessere Aussichten, ohne dass die Gehälter in den meisten Fällen darunter litten.

Die schlechtesten Städte für Absolventen

Nicht jede Stadt kann das bieten, was neue Absolventen brauchen. Köln landet aufgrund der höchsten Kosten für öffentliche Verkehrsmittel und Bier sowie der recht hohen Lebenshaltungskosten in anderen Bereichen auf dem letzten Platz im Ranking. Auch das Einkommen ist nicht hoch genug, um diese höheren Kosten kompensieren zu können, und die Zahl der Jobangebote pro Person ist mit nur 122 Jobs pro 10.000 Studenten relativ niedrig. Die Hauptstadt Berlin ist zwar nicht ganz unten auf der Liste, jedoch landet sie auf Platz vier der schlechtesten Städte. Zwar zieht es viele wegen des pulsierenden sozialen Lebens oder der Freunde dorthin, aber die hohen Kosten für Bier und Restaurantbesuche werden nicht durch das Einkommen oder die Jobangebote ausgeglichen und die Mieten liegen im mittleren Bereich. Auch das eigentlich beliebte München kann hier wegen einer sehr hohen Monatsmiete (1128 Euro) und der höchsten Lebensmittelpreise (267 Euro) nicht punkten.

Die Städte mit den höchsten Einkommen
Während es bei der Wahl eines Wohnorts viele Faktoren zu berücksichtigen gilt, sind für viele Menschen Orte mit wettbewerbsfähigeren Gehältern attraktiv. Die Städte München, Frankfurt, Stuttgart und Berlin haben in Bezug auf das durchschnittliche Gesamteinkommen in einer Stadt laut der Studie am meisten zu bieten. Und auch wenn diese Gehälter für Einstiegsjobs nicht garantiert sind, so ist es doch beruhigend zu wissen, dass das Durchschnittseinkommen in der Region hoch sein kann. In München liegt das Durchschnittseinkommen mit 3300 Euro am höchsten, gefolgt von Frankfurt mit 3142 Euro und Stuttgart mit 2888 Euro. Der schlechteste Ort in Bezug auf das Gehalt war Leipzig, wo das Durchschnittseinkommen nur 1804 Euro pro Monat beträgt. Bielefeld hat mit durchschnittlich 1952 Euro nur bedingt besser abgeschnitten.

Aber der Wohnort ist nicht alles - die Berufswahl kann die Studenten vor Schwierigkeiten stellen und das Einkommen ist oft der entscheidende Faktor. Zu den besten Berufsfeldern in Bezug auf die höchsten Einstiegsgehälter gehören die Sektoren Management und Beratung (Einstiegsgehalt: 67.312 Euro), IT und Development (65.206 Euro), Naturwissenschaften (60.844 Euro), Finanz- und Versicherungswirtschaft (59.102 Euro).