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Berufsorientierung - Den richtigen Beruf finden

Berufsorientierung sei wie eine Reise, sagt Lukas Mang. Der Leiter des Talente-Checks der Wirtschaftskammer Salzburg weiß: Nur wer sie antritt, findet vielleicht seinen Traumberuf.

Die Frage „Was will ich später mal werden“ stellen sich bereits viele im Kindesalter.
Die Frage „Was will ich später mal werden“ stellen sich bereits viele im Kindesalter.

Wenn es darum geht, sich in puncto Bildung oder Beruf zu orientieren, sind Schnellschüsse fehl am Platz. Schließlich wird der Lebensweg entscheidend durch die Berufswahl beeinflusst. "Bildungs- und Berufsorientierung ist ein Prozess, ist wie eine Reise", sagt Lukas Mang. "Es gehört Arbeit dazu."

Was kann ich?

Die erste wichtige Frage sei: Was kann ich? Hier bietet sich zum Beispiel der Talente-Check an, um Stärken herauszufinden. "Das ist ganz entscheidend", sagt Mang. "In unserem Schulsystem werden mehr Schwächen ausgeglichen als Stärken betont. Bei der Berufswahl geht es aber vor allem um die Stärken, und viele sind sich ihrer gar nicht bewusst, wenn sie aus der Schule kommen."

Wo will ich hin?

Sei klar, was jemand könne, dann laute die nächste Frage: Wo will ich hin? Oder auch: Wo wird das gebraucht, was ich kann? Hier kann die Beratung nach einem Check wertvolle Hilfe leisten - wo gibt es gute Jobchancen, wo kann die Kompetenz am besten eingesetzt werden? "Außerdem ist sehr wichtig, in direkten Kontakt mit Berufen und Unternehmen zu kommen, zum Beispiel über Messen, Praktika und Ähnliches", betont Lukas Mang. "Es ist gut, sich die Dinge vorher genau anzusehen und auszuprobieren."

Professionelle Beratungen können zum Traumberuf führen

Testungen wie den Talente-Check können Menschen aller Altersgruppen und Bildungswege machen, in der Schule klassenweise sogar kostenlos, ansonsten gegen verhältnismäßig kleine Gebühren. Künftig gibt es auch einen "Karriere.Check" - eine kostenlose spezielle Testung für AHS-Maturanten. Freiwillig. Die Checks dauern in der Regel rund vier Stunden, danach gibt es rund eine Dreiviertelstunde ein Beratungsgespräch mit einem Psychologen: Erwachsene im Einzelgespräch, bei Pflichtschülern mit einem Elternteil. Allein im vergangenen Jahr gingen in Salzburg 4700 Pflichtschüler und 200 Erwachsene und Maturanten durch den Check. Im nächsten Jahr kommen rund 1400 AHS-Maturanten hinzu.

Wie gut kennen die vor allem jungen Menschen nun im Schnitt ihre Stärken, den für sie besten Weg? "Das ist ganz unterschiedlich", sagt Lukas Mang. "Von genauen Plänen bis zu völlig fehlenden Vorstellungen ist alles dabei. Oder die Eltern haben bereits einen Plan - der in vielen Fällen aber nicht jener der Kinder ist. Für uns ist es deshalb ganz wichtig, uns an objektiven Testergebnissen zu orientieren und diese zu argumentieren. Eltern und Kinder sind uns dafür in der Regel sehr dankbar, da das für alle eine gute Basis ist. Das ist in der Beratung allerdings nicht einfach: Wir wollen auch keine direkten Empfehlungen geben, sondern ein Spektrum an Fähigkeiten, Interessen und Möglichkeiten aufzeigen, ohne jemandes Gefühle zu verletzen. Das ist oftmals eine Herausforderung." Generell werde die Bildungs- und Berufslandschaft immer vielfältiger, aber auch unübersichtlicher, sagt Mang. "Experten sind deshalb sehr wertvoll, um den Überblick zu behalten."

Gelinge es, profitierten dafür alle, sagt Mang. Denn falsche Entscheidungen sorgen für Frustration und kosten die Gesellschaft in der Regel Geld. "Auch wenn ich mich heute auch noch umentscheiden kann und nichts mehr endgültig ist, ist es besser, gleich richtig zu entscheiden."

Übrigens sollten sich auch Erwachsene deshalb nicht scheuen, den Check zu machen: Dieser werde individuell justiert, sei anonym machbar und die Beratung sei vertraulich, betont Lukas Mang.

Traumjobs in der Praxis finden: karriere.sn.at

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